Vayu VVing V3 – Test

Wir konnten den neuen Vayu VVing V3 ausgiebig in der Größe 4,5 m² testen. Den V3 gibt es in sechs Größen von 3,5 m² bis 6,0 m². Die Stärken des V3 sollen Geschwindigkeit und Manöver-Handling sein. Dazu wurde er noch gewichtsoptimiert.

Neben dem VVing V3 hat Vayu noch den Aura im Angebot, welcher mehr auf Welle ausgelegt ist.

An Land

Der Vayu VVing V3 hat eigentlich nicht mehr viel mit seinem Vorgänger zu tun. Nahezu alles wurde geändert.

Der Bridge-Boom, bis dato Vayus Alleinstellungsmerkmal, wurde gegen „normale“ Handles aus Carbon getauscht. Diese können, wie beim Aura auch, gegen Schlaufen getauscht werden, so dass man den V3 je nach Vorliebe mit Schlaufen oder Handles fahren kann. Die Schlaufen bringen noch mal einen kleinen Gewichtsvorteil. Beide Optionen sind im Lieferumfang enthalten. Wir sind den Vayu VVing V3 nur mit den Handles gefahren.

Um mehr Platz für die Hände zu generieren, hat die Middlestrut jeweils auf Höhe der Handles einen „Knick“.  Das letzte Drittel der Middlestrut biegt sich leicht nach innen.

Im Bereich der Fronttube hat das Tuch einen Abstand von ca. 20 cm zur Middlestrut. Dieser Abstand verringert sich zum Ende hin immer weiter. Im letzten Drittel liegt das Tuch komplett an der Middlestrut an. Das Tuch ist über den gesamten Wing relativ stramm gespannt. An der leading edge befinden sich pro Seite jeweils drei Stabilisatoren.

Im Seitenprofil hat der Vayu VVing V3 ein relativ starkes V. Die Tipps verlaufen über die Hälfte der Middlestrut parallel. Dadurch hat der Wing eine sehr kompakte Outline.

Der Vayu VVing V3 hat im vorderen Bereich pro Seite jeweils ein großes, langgezogenes Fenster. Im Wingfoil Podcast haben wir von Philip Horn, dem Gründer von Vayu, erfahren, dass das X-Ply-Material der Fenster speziell für Vayu hergestellt wird.

Auch das Ventil beim Vayu VVing V3 hat sich geändert. Er hat nun, wie viele anderen Marken auch, ein SUP-Ventil und sogar noch ein „Luftmatrazen“-Ventil, zum Luft ablassen, an der Middlestrut dazu bekommen.

Die Neuerungen ziehen sich sogar bis zur Tasche durch. Diese ist nun als Rucksack gestaltet und hat an beiden Trageriemen eine extra Verstärkung/Rille, damit man hier das Foil während des Tragens ablegen kann, wenn es am Board montiert ist. Zusätzlich befindet sich an der Seite eine Möglichkeit, die Pumpe zu befestigen, so dass man seine komplettes Wingfoil-Set bequem an den Spot transportieren kann.

Mit im Lieferumfang enthalten ist eine Bungee-Leash. Die Frontschlaufe ist mit weichem Neopren hinterlegt.

Auf dem Wasser

Nimmt man den Vayu VVing V3 das erste Mal in die Hand, braucht es keine lange Eingewöhnungsphase. Man begreift sofort, wie der Wing tickt und findet automatisch den richtigen Anstellwinkel.

Der V3 entwickelt von Anfang an richtig Power und kommt entsprechend früh los. Den weiblichen Testerinnen hatte er fast schon ein bisschen zu viel Zug. Aber auch bei viel Wind lässt er sich lange noch sehr gut kontrollieren. Im Vergleich zum V2 hat sich die Windrange sowohl nach unten als auch nach oben noch einmal erweitert.

Böen werden sofort in Beschleunigung umgesetzt und er erreicht eine hohe Endgeschwindigkeit. Nichts verzieht sich. Der Wing wirkt sehr steif. Diese Eigenschaften bringen einem auch in Luft voran. Der Vayu VVing V3 ist eine hervorragende Tragfläche und ermöglicht einem satte Sprünge. 

Der V3 spielt im Bereich Höhelaufen ganz oben mit. Die Winkel die man mit ihm erreichen kann, sind echt extrem. Zusammen mit dem Reedin Superwing X (HIER geht’s zum Test) gehört er zu den besten Wings in dieser Kategorie, die wir bis jetzt geflogen sind.

Die klassischen Manöver in sämtlichen Variationen wie Halse und Wende absolviert der Vayu VVing V3 mit einer beeindruckenden stoischen Ruhe. Nichts flattert oder wirkt nervös. Er legt sich einfach in den Wind und lässt sich mühelos durch die Kurve lenken.

Das gleiche gilt für die fortgeschrittenen Freestyle-Manöver. Wir sind selten einen Wing geflogen, der sich so widerstandslos beim gesprungenen 360er durch die Luft rotieren lässt. Auch Backfahren ist absolut unproblematisch. Man hat fast das Gefühl, als ob der Vayu VVing V3 das persönliche Freestyle-Level ein Stück weiter voranbringt.

Das Material der Fenster spiegelt ein wenig, so dass der Durchblick nicht immer auf Anhieb gegeben ist, wie bei PVC-Fenstern. 

Fazit

Auch wenn der V2 schon ein richtig guter Wing war, konnte der Vayu VVing V3 noch mal eine Schippe drauflegen. Die Freestyle-Eigenschaften sind einfach überragend. Gepaart mit der Performance macht der Wing enorm viel Spaß. Ein richtig guter Wing!

Der Vayu VVing V3 reiht sich in der Liste unserer persönlichen Favoriten auf einen der ganz oberen Plätzen ein.

Leichteren Personen dürfte er vielleicht manchmal ein wenig zu viel an den Armen ziehen.

Video

Nach oben scrollen