Die Ostsee rund um Kiel

Einen geeigneten oder den richtigen Spot für das Wing-Surfen und vor allem das Wing-Foilen zu finden ist oft nicht einfach. Region und Entfernung, Windrichtung, Wassertiefe, Park- und Zugangsmöglichkeiten, Umweltschutz etc. sind eine Vielzahl an Faktoren, die bekannt sein müssen und beachtet werden wollen.

Einen rein für das Wingsurfen ausgelegten Spotfinder gibt es bisher nicht. Wir haben daher angefangen, für unsere Heimatregion – die Ostsee rund um Kiel -, einen kleinen Spotfinder zu erstellen.

Wer gerne woanders hin möchte (oder muss) und Infos über mögliche Spots sucht, wird in unserem Magazin-Beitrag fündig. Dort haben wir ein paar Links gesammelt, die euch helfen, gute Spots in eurer Nähe oder für den nächsten Urlaub zu finden. Wie schon erwähnt sind diese bisher jedoch noch vornehmlich auf Wind- oder Kite-Surfen ausgerichtet.

Hier findet ihr hier eine Beschreibung unserer Lieblings-Home-Spots:

Gerne möchten wir diesen kleinen Wingsurf-Spotfinder ausbauen. Ihr kennt gute Spots – wo auch immer auf der Welt – und mögt diese mit uns teilen? Dann schreibt uns an info(at)wingpassion.de!


Heidkate 

Heidkate dürfte einer der bekanntesten Spots unter Wassersportlern in der Kieler Umgebung sein. Hier kommt man bei Wind aus WSW bis NW sowie NO bis ONO aufs Wasser. Dabei verändert sich das Gesicht von Heidkate mit den verschiedenen Windrichtungen. Es wird aber selten richtig heftig, wie an manch anderen Spot an der offenen Ostsee.

Bei WSW bis W gibt es moderate, sideshore Freeride-Bedingungen und die Wellen werden eigentlich nie höher als 0,5 m und das auch nur bei starken Wind. Hat der Wind einen nördlichen Einschlag wird es etwas welliger bei sideon Bedingungen. Je nach Windstärke können die Wellen auch schon mal 1,5 m erreichen. Bei O bis ONO sind die Bedingungen ähnlich nur mit Wind von der anderen Seite.Bei Ostwindthermik im Sommer kann man aber auch entspannte Sessions zum Cruisen ohne viel Welle erleben.

Auch in Heidkate gibt es eine Sandbank ca. 100 m vom Strand entfernt. Teilweise sind es sogar zwei Sandbänke direkt hintereinander. Je nach Windrichtung und –stärke ist das Wasser hier manchmal nur knöcheltief. Westlich und östlich vom Hauptspot gibt es einige Stellen, wo das Wasser tiefer ist und man kann zum Teil direkt vom Strand losfahren. Dort wo die Sandbank untief ist, brechen sich die Wellen. Steigt im Zweifel lieber ab und lauft ein paar Meter.

In der Saison befindet sich eine Surfschule direkt am Strand. Auch sonst ist Heidekate mit der vollen Infrastruktur ausgestattet: Toilette, Imbissbude und Wiese/Deich zum Aufbauen.

Der Parkplatz in Heidkate ist kostenpflichtig. Im Sommer oder am Wochenende bei schönem Wetter kann es sehr voll werden und das nicht nur auf dem Parkplatz.

Meist kann man den Massen auf dem Wasser ausweichen, indem man ein paar Buhnen weiter links oder rechts vom Hauptspot seine Schläge zieht. Die Bedingungen sind überall nahezu identisch.

Gefahren:

Bei der Fahrt Richtung Strand sollte man rechtzeitig umdrehen oder vom Board steigen, um nicht an der Sandbank hängen zu bleiben. 
Der Strand von Heidkate ist ca. alle 200 m mit T-förmigen Steinbuhnen ausgestattet. Achtet darauf nicht auf die Buhnen zu treiben. Ein Kontakt mit der Buhne bedeutet Gefahr für Euch und euer Material. 

Im Sommer kann es auch sehr voll mit Badegästen werden. Lieber einmal zu früh absteigen als zu spät. Ein Foil im Kopf ist nicht sonderlich gesund.

Laboe Südstrand

Laboe ist der eigentliche Home Spot von den Mädels und Jungs von Wingpassion. Hier hat alles angefangen. Im Gegensatz zu den Kitern und Windsurfern geht man in Laboe als Wingfoiler am südlichen Ende des Strandes direkt beim Anleger für den Fördedampfer aufs Wasser, denn nur hier ist das Wasser tief genug fürs Foilen.

Dabei zeigt sich Laboe bei Wind aus SSW bis W als Anfänger- und Freeriderevier. Die Bedingung sind bei diesen Windrichtungen immer entspannt. Die Wellen werden nie höher als 30 cm. Je südlicher der Wind ist, desto glatter wird das Wasser. Der große Vorteil als Anfänger ist, dass man beim Verlust an Höhe immer auf die Sandbank getrieben wird und so entspannt zurücklaufen kann.

NW bis NO ist für Anfänger eher weniger geeignet. Bei NW reflektieren sich die Wellen an der Hafenmauer und verursachen eine Kreuzsee, welche den Aufstieg aufs Board sehr schwierig macht.

Bläst der Wind aus N bis NNO kann sich Laboe auch von seiner wilden Seite zeigen, denn bei dieser Windrichtung drückt die Ostsee viel Wasser und Wellen in die Kieler Förde rein und somit auch nach Laboe. Draußen vor der Sandbank kann man dann Dünnungswellen mit einer Höhe von bis zu 1,5 m abreiten. Allerdings sollte man dabei immer das Fahrwasser mit den Frachtschiffen im Blick behalten.

Während der Saison (Juni bis September) gibt es in Laboe eine Badezone, welche mit gelb-weißen Bojen gekennzeichnet ist. In dieser haben Surfer nichts verloren. Am Wing Spot ist diese zum Glück aber nur einige Meter breit, so dass man seine Sachen nur eine kurze Strecke tragen/ schieben muss und dann außerhalb starten kann. Es empfiehlt sich seine Sachen auf der Wiese vorm Strand aufzubauen, da hier leider kein extra für Wassersportler ausgewiesener Strandabschnitt ist und sie dann zum Wasser zu tragen.

Parkplätze sind am Wing Spot leider Mangelware und wenn man einen ergattert kostet dieser Geld. Es gibt zwar einen größeren Parkplatz in unmittelbarer Nähe zum Spot, dieser ist aber meistens bei halbwegs schönem Wetter schnell mit Tagestouristen besetzt. 

Für den Spot in Laboe gibt es ein paar wichtige Verhaltensregeln, damit der Spot noch lange erhalten bleibt und nicht eines Tages gesperrt wird:

  • Die Boote und Schiffe haben immer Vorfahrt! Dies gilt besonders für die DGzRS und den Lotsenversetzter (komplett organges Schiff) sowie die Fördedamper. Bittet achtet darauf und gewährt ihnen auch die Vorfahrt.
  • Bleibt vom Anleger des Fördedampfers und der Hafeneinfahrt weg! Auch hier ist das Surfen verboten und teilt die ein- und ausfahrende Schifffahrt enorm.
  • Nehmt Rücksicht auf die Badegäste am Strand! Wir sind hier nur geduldet und wollen, dass es auch so bleibt. Tragt Eure Sachen direkt ins Wasser und achtet auf die Handtuchlieger.
  • Macht die große Wiese nicht zum Materiallager! Baut Eure Sachen zügig auf oder ab und lasst sie dort nicht Ewigkeiten liegen. Bei mäßigen Strandbesuch könnt ihr Eure Sachen auch hier auf- und abbauen. Das Landen und Starten von Kites auf der Wiese geht gar nicht!!!
  • Fahrt nicht in das Fahrwasser! Das Fahrwasser ist durch die roten Tonnen gekennzeichnet und wird hauptsächlich von den Berufsschiffen genutzt. Für Surfer ist das Befahren des Fahrwassers verboten.

Gefahren:

Wie schon beschrieben befindet sich der Spot direkt am Anleger der Fördedampfer. In der Saison legen diese hier in regelmäßigen Abständen an. Alle Schiffe und Boote haben gegenüber Surfern Vorfahrt, entsprechende Vorsicht ist geboten. Das gleiche gilt für die ein- und ausfahrenden Segel- und Motorboote aus dem Hafen und das sind viele an einem Wochenende mit Sonnenschein.

Auch sollte man ein wenig auf die Sandbank achten, damit man nicht mit dem Foil daran hängen bleibt. In der Saison ist diese mehr oder weniger durch die Bojen der Badezone markiert. 

Aukroog/Neu-Stein

Die besten Windrichtungen für Aukroog oder Neu-Stein sind W und O, dann kommt der Wind genau Sideshore. Es ist hier zwar etwas kabbeliger als in Laboe, aber auch hier werden die Wellen bei diesen Windrichtungen nie richtig groß, da der Spot immer noch ausreichend durch die Kieler Förde geschützt ist. Der Spot ist perfekt für entspanntes Freeriding vor der Kulisse des Steiner Steilufers.NW kommt schräg auflandig, aber die Bedingungen bei dieser Windrichtung bleiben immer noch moderat. NO ist ebenfalls schräg auflandig, allerdings werden die Wellen dann schon etwas höher und brechen an der Sandbank.

Einziger Wehrmutstropfen ist das man sein Material ca. 100 m über die Sandbank schieben muss, bevor das Wasser tief genug ist fürs Foilen. Es empfiehlt sich am Anfang der Steilküste rauszugehen, da hier die Sandbank am kürzesten ist. Von hier aus kann man entspannt Richtung Stein cruisen und ist dann vor der Steilküste fast alleine.

Zwar gibt es am Spot mehrere Parkplätze, diese sind aber meistens schnell besetzt, da sich der Spot auch bei Kitern einer großen Beliebtheit erfreut. 

Gefahren:

Bei der Fahrt Richtung Strand sollte man rechtzeitig umdrehen oder vom Board steigen, um nicht an der Sandbank hängen zu bleiben.

Vor allem an den Wochenenden im Sommer sind hier recht viele Sportboote unterwegs, diese haben gegenüber Surfern immer Vorfahrt. Manche nutzen dies gnadenlos aus und heizen mit hoher Geschwindigkeit auf einen zu. Von daher sollte man die Sportboote immer im Blick haben, auch wenn sie noch weiter weg sind.

Stein

In Stein kommt man bei Wind aus W bis NW aufs Wasser. Die Bedingungen ähneln denen in Aukroog/ Neu-Stein, d.h. es bleibt eigentlich immer moderat und die Wellen werden nicht allzu hoch. Auch hier muss man sein Material ca. 80 m bis zum Ende der Sandbank schieben, bis das Wasser tief genug fürs Foil ist. Im Sommer gibt es hier ebenfalls eine Badezone, die es zu beachten gilt.

Der Spot ist sehr beliebt bei Kitern, entsprechend voll kann es auf dem Wasser werden. Fährt man aber auf der Höhe der Mole oder etwas östlicher davon, kann man den Massen entfliehen, da hier meistens weniger los ist.

Es empfiehlt sich in der Nähe der Mole rauszugehen, der Weg ist hier am kürzesten, und direkt nach der Sandbank wird es tiefer. Früher wurde die Mole auch als Anleger für den Fördedamper genutzt, von daher ist hier ausreichend Wassertiefe vorhanden.

Direkt am Spot befindet sich „Tatort Hawaii“ (Surfschule/ Café). Im Sommer werden hier regelmäßig Konzerte veranstaltet, so dass man mit etwas Glück seine Session direkt am Spot mit Musik und Getränk ausklingen lassen kann.

Auch in Stein sind die strandnahen Parkplätze rar und zum Großteil kostenpflichtig. 

Gefahren:

Bei der Fahrt Richtung Strand sollte man rechtzeitig umdrehen oder vom Board steigen, um nicht an der Sandbank hängen zu bleiben.

Im Sommer sind hier auch Spotboote unterwegs, die gegenüber Surfern immer Vorfahrt haben, entsprechende Vorsicht ist geboten. 

Selenter See

Der Selenter See ist ein super Anfänger- und Freeriderevier. Hier kann man unter „Laborbedingungen“ wingfoilen. Denn im Gegensatz zur Ostsee gibt es hier keine Strömung und keine Wellen, höchstens kleine Kabbelwellen bei viel Wind. Das rettende Ufer ist zu allen Seiten sichtbar. Der ausgewiesene Zugang für Surfer befindet sich auf der Südseite des Sees und ist mit der kompletten Infrastruktur ausgerüstet: Parkplatz, Café und Wiese zum Aufbauen.

Man kann mehr oder weniger direkt vom Ufer aus starten, da das Wasser gleich tief genug fürs Foilen ist. Der Spot ist nicht nur bei Wingern beliebt, sondern auch bei Windsurfern mit und ohne Foil.
Von West- über Nord- bis Ostwind ist hier alles fahrbar. 

Gefahren:

Gefahren gibt es eigentlich keine bis auf mal einen Ast im Wasser.

Brasilien – Surfschule 

Um mal in Brasilen auf’s Wasser zu kommen muss man gar nicht in ein Flugzeug steigen, denn auch an der Ostsee gibt es einen Ort namens Brasilien. 

Der Wind kommt bei NW und SO genau sideshore am Spot an der Surfschule. Auch dieser Spot hat zwei Gesichter. Bei wenig Wind bleiben die Bedingungen moderat und es baut sich nicht viel Welle auf. Super, um entspannt hin und her zu cruisen. 

Wird der Wind stärker, werden auch die Wellen größer. Dies gilt vor allem bei Wind aus östlichen Richtungen. An guten Tagen rollen schon mal 1,5 m Welle rein. 

Im Gegensatz zu vielen anderen Spots in der Gegend kann man hier fast vom Strand aus starten, denn weiter draußen gibt es keine Sandbank, an der man hängenbleiben könnte. In der Saison ist der Parkplatz von Wassersport Brasilien geöffnet. Die Parkgebühr wird direkt an der Surfschule bezahlt. Die Schranke schließt um 20:00 Uhr abends. 
An der Surfschule selber gibt es auch Eis und Getränke.

Gefahren: 

Auch hier gibt es ca. alle 200 m T-förmige Steinbuhnen. Achtet darauf, nicht auf die Buhnen zu treiben. Ein Kontakt mit der Buhne bedeutet Gefahr für euch und euer Material. Vor allem im Sommer achtet bitte auch auf Badegäste. 

Nach oben scrollen