Aufbauen des Wingfoil-Materials

Vor dem Start deiner Wingfoil-Session ist zunächst das Wingfoil-Material vorzubereiten. Unsere Aufmerksamkeit ist dabei auf das Aufbauen der drei wesentlichen Bestandteile gerichtet:

  1. Das Board: die Leash und ggf. Fußschlaufen befestigen
  2. Den Wing: die Leash befestigen und aufpumpen
  3. Das Foil: zusammenbauen, am Board positionieren und festschrauben

Das Board vorbereiten

Um das Board für den Einsatz bereit zu machen, gilt es zwei bis drei Dinge zu tun:

  1. Die Leash befestigen. Dies ist eigentlich ganz einfach. Alle Boards besitzen eine entsprechende Aufnahme für die Leash. Leider kommen die Boards regelmäßig ohne ein Leash. Ihr solltet euch also ergänzend eine kaufen. Zu empfehlen ist eine Leash, die mindestens so lang ist wie das Board. Vorteilhaft ist mitunter eine gedrehte (curled) Leash, wie sie häufig für SUP’s angeboten wird. Diese ist im zusammengedrehten Zustand kürzer (sie stört deshalb weniger) und gibt bei Zug entsprechend nach. Auch hier gilt: Im ausgezogenen Zustand sollte die Länge dem Board entsprechen. Achtet auch darauf, eine hochwertige Leash zu kaufen. Billige Leashes halten nur kurze Zeit. Wer hier spart zahlt drauf!
  2. Ggf. Fußschlaufen anbauen. Fußschlaufen sind kein Muss. Anfänger wie Profis können gut mit oder ohne Fußschlaufen fahren. Vielfach ist es Gewohnheits- oder Geschmacksache. Notwendig werden die Fußschlaufen eigentlich erst, wenn ihr Sprünge oder andere Flugmanöver durchführen wollt. Bis dahin können sie für Einsteiger aber auch sehr nützlich sein. Sie helfen, beim bzw. nach dem Aufstehen die optimale Position für den vorderen Fuß schnell zu finden, ohne nach unten auf das Board schauen zu müssen. Alternativ kann diese Funktion durch eine spürbare Markierung auf dem Board übernommen werden. Dann erübrigen sich die Fußschlaufen.
  3. Das Foil anbauen. Der Anbau des Foils an der Unterseite des Boards erfolgt in dem dafür vorgesehenen Schienensystem. Während es im Windsurf-Sektor noch verschiedene andere Aufnahmesysteme gibt, hat sich bei den Wing-Boards die sogenannte US-Box durchgesetzt. Für den Anfang empfiehlt es sich, das Foil im vorderen Drittel der US-Box zu positionieren. Eine detaillierte Erläuterung zur Positionierung des Foils sowie den jeweiligen Vor- und Nachteilen findet ihr hier.

Den Wing aufpumpen

Der Wing kommt regelmäßig in einer Tasche oder einem Rucksack. Nach dem Auspacken sollte der Wing auf einem weichen Untergrund, idealerweise eine Rasenfläche, ausgebreitet werden. Achtung: Kontrolliere und gehe sicher, dass keine scharfkantigen Gegenstände oder Steine herumliegen, die das Tuch oder die Außenhaut der Tube beschädigen könnten!

Lege den Flügel mit dem Rücken nach unten auf den Boden. Die Front- und Mitteltube (Strut) sollten also sichtbar sein und die Griffschlaufen nach oben zeigen (Bild 1). Achte darauf, dass die Vorderkante dem Wind zugewandt ist. Falls sie noch nicht angebracht ist, gilt es nun als erstes die Leash an der Fronttube anzubringen und den Wing gegen Wegfliegen zu sichern. Am besten besfestigst du die Leash an einem festen Gegenstand (Zaunpfahl, Baum etc.). Ist solche eine Befestigungsmöglichkeit nicht vorhanden, sicherst du den Wing direkt an eurem Handgelenk und/oder mindestens über die Sicherungsschnur, die an den meisten Pumpen zu finden ist.

Nun sollte die üblicherweise vorhandene Neoprenabdeckung geöffnet werden, unter der sich das Ventil befindet. Leider haben sich die Hersteller von Kites und Wings bisher nicht auf ein einheitliches Ventilsystem geeinigt. Fast jeder Wing hat daher einen anderen Ventilanschluss. Stelle daher am besten schon vor der Fahrt zum Spot sicher, dass du den richtigen Pumpenaufsatz dabei hast. Öffne nun also die Ventilkappe und schließe den Pumpenschlauch an.

Schließlich pumpst du auf. Achte dabei darauf, dass du einen sicheren Stand hast. Beide Füße sollten auf dem Fuß der Pumpe stehen und beide Hände auf dem Griff der Pumpe liegen. Den erforderlichen Fülldruck findest du als PSI-Angabe in der Nähe des Ventils. Diesen solltest du natürlich unbedingt beachten. Zu wenig Druck verschlechtert das Handling und die Performance des Wings. Bei zu viel Druck riskierst du, dass der Wing platzt. Verwende daher unbedingt eine Pumpe mit einem Manometer zur Anzeige des Fülldrucks. Da die Manometer an den Pumpen häufig nicht zuverlässig sind, empfehlen wir, den Fülldruck zusätzlich mit der „Ping- und Pong-Technik“ zu prüfen. Dabei schnippst du mit dem Zeigefinger gegen die Fronttube. Hörst ein Ping, ist ausreichend Luft im Wing. Hörst man ein Pong, verträgt er noch etwas Luft. Achte beim Pumpen auch darauf, dass die häufig bei Einkammersystemen vorhandene(n) Schlauchklemme(n) zwischen Front- und Mitteltube geöffnet ist/sind. Ein gegebenenfalls vorhandenes zweites Ablassventil sollte geschlossen sein. Ist der gewünschte Fülldruck erreicht, entferne den Schlauch der Pumpe vom Ventil. Bringe nun die Ventilabdeckung wieder an und schließe die Neoprenabdeckung. Schließe nun auch die Schlauchklemme(n) zwischen Front- und Mitteltube wieder.

Nun kann der Wing aufgenommen werden. Falls du es noch nicht getan hast, befestige zuvor die Leash am Handgelenk. Und los geht‘s.

Im folgenden Video sind die einzelnen Schritte noch einmal erklärt:

Das Foil zusammensetzen sowie am Board positionieren und festschrauben

Wenn du ein Foil kaufst, so kommt dies in der Regel in zerlegtem Zustand zu dir nach Hause. Du musst es also zunächst zusammenbauen. Je nach Hersteller sieht das ein wenig anders aus. Für alle Systeme gilt aber, das sich der Zusammenbau zumeist relativ simpel und selbsterklärend gestaltet.

Darüber hinaus bringen die Modulsysteme der Hersteller einige wesentliche Vorteile mit sich:

  1. Defekte Teile lassen sich leicht ersetzen.
  2. Die einzelnen Teile (Frontflügel, Mast, Fuselage, Heckflügel) lassen sich entsprechend des Lernfortschritts austauschen und daran anpassen.
  3. Das doch recht sperrige und zum Teil scharfkantige Foil lässt sich für den Transport und auf Reisen leicht zerlegen und transportierbarer machen.

Auch das Abbauen nach der Session will gemeistert werden. Hier gehts zu unseren Tipps dafür.

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