Wir konnten den Reedin SuperNatural Wing in der Größe 4,5 m² ausgiebig testen. Es gibt ihn in fünf Größen von 2,5 m² bis 5,2 m². Ab 6,0 m² erhält er den Namenszusatz SSD und ist auf absolute Leichtwind Performance ausgelegt.
An Land
Pumpt man den Reedin SuperNatural auf, bleibt die Middlestrut auf der gleichen Ebene wie die Tipps und erhebt sich nicht in die Höhe. Dies bedingt auch das relativ flache Seitenprofil. Der Supernatural bildet kaum eine V aus. Im Seitenprofil schaut die Middlestrut etwas unter der Fronttube heraus.
Der Reedin hat das gleiche Ventil, welches auch bei den Ensis Wings Verwendung findet. Der spezielle Adapter wird einfach in das Ventil gesteckt. Sobald genügend Druck im Wing ist, schließt sich das Rückschlagventil automatisch. Natürlich ist der Adapter im Lieferumfang enthalten. An der MIddlestrut befindet sich noch ein weiteres Entlüftungsventil, welches sich über einen Schraubverschluss öffnen und schließen lässt. Dies haben wir bis jetzt an noch keinem anderen Wing gesehen. Middlestrut und Fronttube sind mit einem kleinen Schlauch verbunden.
Im Gegensatz zum Reedin Superwing hat der SuperNatural Handles. Die Middlestrut hat in der Höhe der Handles jeweils einen Knick, um so mehr Platz für die Hände zu generieren. Ab dem zweiten Handle liegt das Tuch direkt an der Middlestrut an.
Der Reedin SuperNatural ist mit vier großen PVC-Fenster ausgestattet. An der Leading edge befinden sich pro Seite jeweils drei Stabilisatoren mit einer Mini-Latte. Bei Bedarf kann man die Latten sogar entfernen.
Die Fronttube macht im Bereich der Tipps einen Knick, so dass die Tipps auf den ca. letzten 40 cm parallel zur Middlestrut verlaufen und dünner sind. Der SuperNatural hat dadurch eine eher kompaktere Form.
Mit im Lieferumfang ist eine Bungee-Leash enthalten. Diese lässt sich in der Länge variieren, in dem man ein Stück herausnehmen bzw. hinzufügen kann.
Die Tasche ist als Rucksack gestaltet und im Verhältnis sehr groß. Man hat keinerlei Mühe den Wing hier hinein zu bekommen. Seitlich gibt es eine Möglichkeit eine Pumpe zu befestigen.
Der Reedin SuperNatural bring 2,9 kg auf die Waage (selbst gemessen).
Auf dem Wasser
Der Reedin SuperNatural fühlt sich kleiner an, als er ist und so braucht er auch etwas mehr Wind, um loszukommen. Ist man aber einmal auf dem Foil, entwickelt er genug Power, um einen auch durch Windlöcher zu tragen. Am oberen Windlimit kennt der Reedin SuperNatural kaum Grenzen und bleibt sehr lange einfach nur ruhig und druckpunktstabil. Auch beim Höhelaufen zeigt er keine Schwächen.
Eigentlich müsste man den SuperNatural in SuperNeutral umbenennen. In der Neutralstellung hängt er seelenruhig an der Hand und folgt einem überall hin. Diese Neutralität setzt sich in den Manövern fort. Halsen und Wenden bewältigt er wohltuend ruhig und reagiert erst, wenn die/ der Fahrer*in das möchte.
Ebenso verhält es sich in der Luft. Bei gesprungen 360er rotiert der Reedin SuperNatural ohne Widerstand durch den Wind. Wirklich gut! Bei normalen Sprüngen hingegen agiert er erstklassig als Tragfläche und lässt einen so noch etwas höher fliegen. Das Backfahren beherrscht er ebenfalls richtig gut. Böen werden durch den Shape einfach abgepuffert, so dass man sicher auf der „falschen“ Seite des Wings steht.
Die ovalen Griffstangen der Handles sind etwas dicker als man es von anderen Wings gewohnt ist. Sie lassen sich aber trotzdem noch, sogar mit Handschuhen, gut greifen und liegen angenehm satt in der Hand. Auch die Position ist genau richtig. Die Fenster sind mehr als ausreichend dimensioniert, so dass man einen guten Überblick von seiner Umgebung erhält.
Fazit
Der Reedin SuperNatural setzt voll auf Handling und weiß damit auch ordentlich Eindruck zu schinden. Dies geht ein wenig zu Kosten der Angleitpower. Im Zweifel sollte man den SuperNatural lieber eine Größe größer wählen. Dafür gibt es nach oben hin fast kein Windlimit.
Wer lieber absolute Performance in allen Windbereichen haben möchte und auf ein bisschen Handling verzichten kann, ist mit dem Reedin Superwing X besser beraten. (HIER geht’s zum Testbericht.)
