Wir konnten den Axis Spitfire 900 Frontflügel ausgiebig über mehrere Monate testen. Er hat eine Fläche von 1099 cm² und wie der Name schon sagt, eine Länge von 900 mm. Die Aspect ratio beträgt 7,25. Man würde ihn also als Mid Aspect Flügel einordnen. Das angestrebte Einsatzgebiet ist das Foilen in der Welle.
Es gibt ihn mittlerweile in zehn Größen von 1554 cm² bis 628 cm².
An Land
Der Name Spitfire kommt nicht von ungefähr. Die Form hat tatsächlich sehr viel Ähnlichkeit mit den Flügeln des gleichnamigen britischen Jagdflugzeuges aus dem zweiten Weltkrieg.
Die Spitfire-Linie ist nur mit der Black-Fuselage von Axis kompatible. Das von uns getestet Foil-Set ist ausgestattet mit der Ultrashort-Fuselage (643 mm) und einem 82 cm langen und 19 cm breiten Alumast. Wir sind den Axis Spitfire sowohl mit einem Progressiv 400 als auch einem Skinny 359/40 Heckflügel geflogen. Unserer Meinung nach passt der kleinere Skinny besser zum Spitfire.
Die Black-Fuselage wird mit zwei großen, massiven Schrauben und einem extra Adapter am Mast befestigt. Von der Seite gesehen befindet sich das Ende des Mastes mittige der Fuselage, so dass noch ein wenig Platz ist, bevor der Frontflügel anfängt.
Der Axis Spitfire 900 wird mit insgesamt vier Schrauben an die Fuselage montiert. Die Verbindung von Flügel und Fuselage greift passgenau in einander und ist hydrodynamisch optimiert. Der Heckflügel wird mit zwei Schrauben festgemacht, auch hier hat eine hydrodynamische Anpassung stattgefunden. Die Mastplatte ist mit einer robusten Gummimatte ausgestattet, die das Board vor Kratzern schützt.
Das ganze Foil ist extrem steif, nichts wackelt und alles ist fest miteinander verschraubt. Dabei passen alle Komponenten haargenau in einander ohne anzuecken oder zu viel Spiel zu haben. Man merkt, dass Axis schon ein paar Jahre Erfahrung im Bau von Foils hat. Alles ist sehr ausgereift bis ins letzte Detail.
Mit zum Lieferumfang gehört eine Schutztasche für den Flügel.
Auf dem Wasser
Wir sind den Axis Spitfire 900 vom Mittelmeer über die Ostsee bis zur Nordsee geflogen und hatten ihn mehrere Monate im Einsatz. Dabei ist er nur beim Wingfoilen zum Einsatz gekommen.
Der Spitfire fährt sich etwas anders an als seine Stallbrüder HPS oder ART. Wie genau, lässt sich schwer beschreiben, aber man bemerkt sofort einen Unterschied bei den ersten paarmal. Das heißt nicht, dass er sich besser oder schlechter anfährt, sondern es fühlt sich einfach nur anders an. Mit der Zeit nimmt man es aber auch nicht mehr war.
Der Flügel kommt früh hoch, ohne aber einen unangenehmen Druck auf den vorderen Fuß zu vermitteln. Er bleibt für seine Größe auch bei niedrigen Geschwindigkeiten lange oben. Somit reicht auch noch der Schub einer kleinen Ostseewelle aus, um den Axis Spitfire 900 über Wasser zu halten.
Er lässt sich problemlos über weitere Strecken pumpen und das ohne viel Kraftaufwand. Dabei wirkt er sehr stabil ohne Tendenz, zur Seite wegkippen zu wollen.
Der Spitfire wird zwar sehr schnell und zieht richtig gut Höhe, an den Top-Speed eines HPS oder ART (HIER geht’s zum Test) erreicht er aber nicht.
Das wahre Potenzial offenbart der Axis Spitfire 900 in der Welle. Er ist unfassbar wendig und dabei gutmütig zu gleich. Man kann mit ihm extrem enge Radien fahren. Schaut dabei die Spitze mal aus dem Wasser, wird dies nicht sofort mit einem Strömungsabriss quittiert, sondern man bekommt es meist noch nicht mal mit.
Ab einer Wellenhöhe von 1,5 m merkt man, dass der Spitfire 900 zunehmend mehr Druck auf dem vorderen Fuß braucht, was für ein Foil dieser Größe auch legitim ist. Zum Glück gibt es den Flügel ja noch in kleineren Größen.
Die o.g. Eigenschaften kommen einem natürlich auch im Flachwasser zu gute. Manöver gelingen ohne Probleme und mit ausreichend Sicherheit. Der Spitfire gleitet mit genügend Reserve durch Wende und Halse. Beim Springen biete er reichlich Pop, um ordentlich aus dem Wasser zu kommen.
Fazit
Die Wendigkeit des Axis Spitfire 900 sucht ihres Gleichen. Enge Radien lassen sich hervorragend mit viel Sicherheit ziehen. Dabei bietet er ausreichend Lift.
Fahrer/-innen, die ihre Priorität in der Welle haben, kommen am Spitfire eigentlich nicht vorbei. Aber auch für Flachwasserreviere ist er aufgrund seiner Gutmütigkeit und Variabilität eine echte Empfehlung.
Diejenigen, die auch das letzte Quäntchen Speed und Performance aus ihrem Foil herausholen wollen, sind mit dem ART oder HPS besser beraten.