Test – Axis ART 899 Foil

Wir konnten den Axis ART 899 Frontflügel ausgiebig testen. ART steht für Axis Research Team. Der Frontflügel ist auf maximale Leistung und Geschwindigkeit getrimmt. Axis bietet neben der ART-Linie aktuell noch vier weitere Modelle an.

Hätte uns jemand vor einem halben Jahr erzählt, dass wir irgendwann mal einen Flügel mit nur 850 cm² Fläche fliegen würden, hätten wir dies nicht geglaubt. Daran merkt man, wieviel Bewegung in unserem jungen Sport noch steckt.

An Land

Wie gesagt, hat der Axis ART 899 eine Fläche von 850 cm² bei einer Aspect Ration von 9,76. Die Spannweite beträgt 899 mm und er ist nur 120 mm breit. Der High Aspect Flügel hat eine extrem gestreckt Outline.

Die ART-Linie ist nur mit der Black-Fuselage von Axis kompatible. Das von uns getestet Foil-Set ist ausgestattet mit der Ultrashort-Fuselage (643 mm), einem 82 cm langen und 19 cm breiten Alumast und einem Progressiv Carbon Heckflügel (Spannbreite 400 mm, Breite 65 mm).

Die Black-Fuselage wird mit zwei großen, massiven Schrauben und einem extra Adapter am Mast befestigt. Von der Seite gesehen befindet sich das Ende des Mastes mittige der Fuselage, so dass noch ein wenig Platz ist, bevor der Frontflügel anfängt.

Der Axis ART 899 Frontflügel wird mit insgesamt vier Schrauben an die Fuselage montiert. Die Verbindung von Flügel und Fuselage greift passgenau in einander und ist hydrodynamisch optimiert. Der Heckflügel wird mit zwei Schrauben festgemacht, auch hier hat eine hydrodynamische Anpassung stattgefunden.  Die Mastplatte ist mit einer robusten Gummimatte ausgestattet, die das Board vor Kratzern schützt.

Das ganz Foil ist extrem steif, nichts wackelt und alles ist fest miteinander verschraubt. Dabei passen alle Komponenten haargenau in einander ohne anzuecken oder zu viel Spiel zu haben. Man merkt, dass Axis schon ein paar Jahre Erfahrung im Bau von Foils hat. Alles ist sehr ausgereift bis ins letzte Detail.

Mit zum Lieferumfang gehören jeweils eine Schutztasche für Front- und Heckflügel.

Auf dem Wasser

Verständlicherweise braucht der Axis ART 899 ein wenig Druck im Wing und eine aktive Fahrweise um abzuheben. Nach kurzer Zeit hat man aber verstanden, was es braucht, damit das Board über dem Wasser schwebt.

Einmal in Fahrt entwickelt der Axis ART 899 einen unglaublichen Speed. Jede Böe wird sofort in noch mehr Geschwindigkeit umgesetzt. Dadurch erreicht man auch beim Springen bis dato nicht bekannte Höhen. Beim Abheben merkt man richtig, dass das Foil kaum Widerstand unter Wasser hat.

Bedingt durch den hohen Speed zieht das ART hervorragend Höhe.

Eigentlich würde man bei einem so kleinen Frontflügel ein entsprechend nervöses Fahrverhalten erwarten, aber der ART vermittelt ausreichend Stabilität und dadurch hinreichend Sicherheit, um alle Manöver fahren zu können. Der Glide ist wirklich gut, wüsste man es nicht besser, könnte man denken, ein größeres Foil unter den Füßen zu haben. Hier durch lässt sich der Flügel erstklassig pumpen. Der Axis ART 899 bleibt auch bei geringeren Geschwindigkeiten oben, so dass ein durchgleiten von Windlöchern kein Problem ist. Wird ein gewisses Tempo unterschritten, macht sich die geringe Fläche doch wieder bemerkbar und das Foil sackt ohne Vorwarnung ab.

Die Wendigkeit ist einzigartig. Man kann nach Belieben noch so enge Haken schlagen ohne den ART aus der Ruhe zu bringen. Es fühlt sich ein bisschen so an, als wäre man mit dem Skateboard unterwegs. Sogar wenn mal eine Flügelspitze aus dem Wasser schaut, kriegt man ihn mühelos wieder eingefangen.

Das ganze Foil macht einen extrem steifen und festen Eindruck. Jeder Steuerimpuls wird sofort umgesetzt, ohne dass sich etwas verwindet oder verzieht.

Fazit

850 cm² fühlen sich gar nicht so klein an, wie man denken würde. Eine Fahrt mit dieser Größe ist mehr als machbar, so dass man sich ruhig an eine solch geringe Fläche ran trauen kann. Natürlich erfordert das Ganze eine aktivere Fahrweise.

Der Speed ist sensationell, dabei lässt sich der Axis ART 899 stabil durch alle Manöver lenken. Der Glide für so einen kleinen Flügel ist enorm. Die Wendigkeit sucht ihres gleichen.

Der Flügel empfiehlt sich nicht für Anfänger und Aufsteiger. Man braucht schon eine gewisse Erfahrung, um das Foil ins Fliegen zu bekommen.

Ist man einmal so einen kleinen Flügel gefahren, will man eigentlich nichts Anderes mehr fahren.

Video

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