Vayu Aura V2 Wing – Test

Wir konnten in den Vayu Aura V2 ausgiebig in der Größe 4,5 qm testen. Der Aura V2 ist für Wave und Freeride ausgelegt. Es gibt ihn in sieben Größen von 2,5 qm bist 6,0 qm.

An Land

Auch der Vayu Aura V2 wurde komplett neu überarbeitet. Eines der neuen Hauptmerkmale ist die Option zwischen Schlaufen, Handles und Boom wählen zu können. Wobei der Carbon-Boom nicht im Lieferumfang enthalten ist und einzeln für jede Größe bestellt werden muss. Carbon-Handels und Schlaufen sind aber dabei. Wir sind den Wing nur mit dem Boom geflogen. Mit Boom kommt er auf 2,6 kg (gewogen).

Eine weitere Neuerung beim Vayu Aura V2 ist die aus zwei unterschiedlichen Materialien bestehende Fronttube. Der vordere Bereich besteht aus dem steiferen KPE 165-Gewebe. Die seitlichen Bereiche bis zu den Tipps sind aus herkömmlichen Material gefertigt. Die Tipps sind sehr schlank gehalten. Dies alles soll bewirken, dass der Vayu Aura V2 einen gewissen Flex entwickelt und überschüßigen Wind ablassen kann, wie eine Art Loose Leech bei einem Windsurfsegel.

Im Seitenprofil hat der Vayu Aura V2 ein schwaches V. Die Outline ist gestreckter und runder als bei seinem Stallbruder Aura VVing V3.

Middlestrut

Um mehr Platz für die Hände zu generieren, hat die Middlestrut jeweils auf Höhe der Handles einen „Knick“. Das letzte Drittel der Middlestrut biegt sich leicht nach innen.

Im Bereich der Fronttube hat das Tuch einen Abstand von ca. 15 cm zur Middlestrut. Dieser Abstand verringert sich zum Ende hin immer weiter. Im letzten Drittel liegt das Tuch komplett an der Middlestrut an. Das Tuch ist über den gesamten Wing relativ straff gespannt. An der leading edge befinden sich pro Seite jeweils drei Stabilisatoren.

Wie auch bei allen anderen Vayu Wings hat auch der Aura V2  im vorderen Bereich pro Seite jeweils ein großes, langgezogenes Fenster. Im Wingfoil Podcast haben wir von Philip Horn, dem Gründer von Vayu, erfahren, dass das X-Ply-Material der Fenster speziell für Vayu hergestellt wird.

Die Luft wir über ein SUP-Ventil in den Wing gepumpt. Zum Luft ablassen gibt es noch ein extra „Luftmatratzen“- Ventil an der Middlestrut.

Tasche und Leash

Neu beim Vayu Aura V2 ist eine dünne Bungee-Leash, die sich individuell um ca. 15 cm einkürzen bzw. verlängern lässt.

Die Tasche ist als Rucksack gestaltet und hat an beiden Trageriemen eine extra Verstärkung/Rille, damit man hier das Foil während des Tragens ablegen kann. Zusätzlich befindet sich an der Seite eine Möglichkeit, die Pumpe zu befestigen. Sie lässt sich an der Unterseite durch das Öffnen eines Reißverschlusses verlängern, so dass der Wing auch mit montierten Boom hinein passt.

Auf dem Wasser

Drauf steigen und wohlfühlen, das ist die Devise beim Vayu Aura V2. Kein unangenehmes Zerren an den Armen, einfach losfahren.

Das Konzept des „Luft ablassen“ scheint zu funktionieren, den in starken Böen bleibt der Aura angenehm ruhig und entwickelt auch keine höheren Kräfte am Boom. Der Windbereich nach oben hin ist entsprechend groß. Trotzdem kann man mit ihm sehr gut Höhe ziehen und er lässt auch nicht die nötige Power vermissen.

Insgesamt wirkt der Vayu Aura V2 sehr harmonisch und ausgeglichen. Dies setzt sich in den Manövern fort. Die er sehr leichtfüßig bewältigt. Der Boom pusht die positiven Manövereigenschaften natürlich noch einmal ungemein. Springen und gesprungene 360er gelingen mit ihm ebenfalls sehr gut, beide Disziplinen beherrscht der Vayu VVing V3 aber einen Tick besser. 

Erwähnenswert ist tatsächlich auch das ausgewogene Anpump-Verhalten. Auch hier entwickelt der Aura keine unangenehmen Querkräfte, sondern generiert gleichmäßig Zug nach vorne/ oben. Die dünne Bungee-Leash wickelt sich hierbei wie auch bei anderen Manövern öfters um den Boom, was ein wenig nervig ist.

In der neutralen Stellung tut der Aura V2 genau das, was er soll, nämlich gar nichts. Er folgt einem überall hin ohne aufzumucken und dies trotz Booms.

Fazit

Der Vayu Aura V2 ist ein sehr angenehmer und harmonischer Wing. Er passt genau in das vorgesehene Segment Freeride und Wave hinein und lässt sich im Easy-going-Modus über das Wasser bewegen.

Wir sind selten einen so ausgeglichenen Wing geflogen. Er dürfte vor allem auch leichteren Fahrer*innen ansprechen, denen manch andere Wing zu viel Power entwickelt.

Der Vayu Aura V2 füllt somit perfekt die Lücke zwischen dem Vayu VVing V3 (Freestyle und Performance; HIER geht’s zum Test) und Vayu Aura X (High Performance und Race; HIER geht’s zum Test).

Einziger Kritikpunkt ist die etwas nervige Leash und die extra Kosten für den Boom.

Videos

Vorstellung des Vayu Aura V2 durch uns.
Philip Horn, Gründer von Vayu, stellten den Vayu Aura V2 auf dem Foil Festival vor.
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