Vayu Edge Wing DW Board – Test

Wir konnten das neue Vayu Edge Wing DW Board mit 75 l schon ausgiebig testen. Der Downwind-Shape ist speziell fürs Wingfoilen konzipiert. Es gibt den Edge Wing in vier Größen von 65 l bis 100 l.

Wir haben uns bewusst dafür entschieden das Brett mit 75 l zu testen, da auch unsere privaten Boards in diesem Volumenbereich liegen und wir so den optimalen Vergleich zu normalen Boards haben. Von Leicht- bis Starkwind war beim Test alles dabei.

An Land

Der Vayu Edge Wing DW hat ein klassischen Tear-drop-Shape, wie man ihn von den Paddle-Downwind-Foilboards kennt. Der einzige Unterschied ist, dass es den Edge Wing auch in kleineren Größen gibt. Die von uns getestete Version hat, wie schon erwähnt, nur 75 l, ein Volumen, welches man nicht unbedingt mit einem Downwind Board in Verbindung bringen würde. Es ist 6’0“ (183 cm) lang. Der Shape ist also sehr gestreckt und schmal.

Das Board wird als Carbon-Sandwich-Konstruktion mit einem EPS-Kern gebaut und wiegt 5,4 kg (selbst gewogen).

Der Standbereich liegt in einer Konkave und ist mit einem angenehmen Pad ausgekleidet. Die Inserts bieten die Möglichkeit zur Montage von Fußschlaufen, allerdings kann aufgrund des schmalen Shape vorne nur eine Schlaufe oder eine sogenannte V-Schlaufe befestigt werden. Im Bereich der hinteren Schlaufe ist der Standbereich so schmal, dass der Fuß genau hineinpasst. Bei Menschen mit Schuhgröße 50 oder mehr könnten die Zehen vielleicht schon über den Rand hängen. 🙂

Gefühlt befindet sich mehr Heck hinter dem hinteren Fuß als Nase vor dem vorderen Fuß.

Das Unterwasserschiff des Vayu Edge Wing DW ist von einem durchgängigen Plan geprägt. Der breiteste Punkt der Gleitfläche liegt ungefähr auf Höhe der vordern Fußschlaufen-Inserts. Zum Heck verjüngt sich der Shape extrem und mündet in einer ca. 10 cm breiten, scharfen Abrisskante. Die Rails sind über das gesamte Unterwasserschiff recht scharf gehalten.

Die Doppel-US-Box ist viel länger als bei herkömmlichen Wingfoil-Boards und mit einer Zahlenskala als Orientierungshilfe ausgestattet. Der Abstand vom Ende zum Heck beträgt ca. 40 cm.

Für den Transport zum Wasser ist der Vayu Edge Wing DW mit einer Griffmulde im Unterwasserschiff ausgestattet. Das Membran-Entlüftungsventil befindet sich am Heck neben der Leash-Öse.

Auf dem Wasser

Der Aufstieg ist konstruktionsbedingt etwas wackelig. Der schmale Shape vermittelt einem hierbei nicht so viel Sicherheit wie bei gewöhnlichen Boards. Steht man einmal und holt den Wing dicht, geht es auch schon los. Der Vayu Edge Wing DW kommt sofort ins Gleiten und hebt ab. Dafür ist es noch nicht mal notwendig, das Board durch Pumpbewegungen zum Abheben zu motivieren. Auch bei Leichtwind ist nur das Pumpen mit dem Wing ausreichend.

In Manövern verhält sich das Board wie jedes andere Board in dieser Volumenklasse. Von dem „behäbigen“ Verhalten, wie man es von herkömmlichen Paddle-Downwind-Boards durch das große Volumen her kennt, merkt man beim Vayu Edge Wing DW nichts. Im Gegenteil, durch die kurze Nase hat man das Gefühl, auf einem Kompaktboard zu stehen, wenn man nicht nach hinten zum Heck guckt. Das Board lässt sich agil durch sämtlich Kurven navigieren.

Natürlich ist das Brett nicht zum Springen geeignet, auch wenn es die Möglichkeit zur Montage von Fußschlaufen gibt.

Beim Touch-Down rutscht der Vayu Edge Wing DW einfach weiter, um sofort wieder abzuheben. Durch den langen Bereich hinter der Doppel-US-Box kommt manchmal auch das Heck als erstes auf der Wasseroberfläche auf, welches aber kein unangenehmes Gefühl vermittelt, sondern dem Board dann einen extra Schubs gibt, um im Flug zu bleiben, ohne eine weiteres Mal das Wasser zu berühren.

Die Position der Doppel-US-Box hat auch einen positiven Einfluss auf das Pumpverhalten. Es ist ein Leichtes mit dem Brett Wellen mit einander zu verbinden oder nochmals die nötige Power zu generieren, um auf einer Welle zu bleiben.

Der schmale Standbereich ist gewöhnungsbedürftig und macht den Fußwechsel nicht unbedingt leichter. 

Fazit

Endlich macht ein echter Downwind-Shape im Wingfoil-Bereich Sinn! Durch das geringe Volumen wirkt der Vayu Edge Wing DW quicklebendig und macht dadurch in Turns richtig Spaß.

Der Shape geht extrem früh los und erweitert die Leichtwindgrenze in dieser Volumenklassen nach unten nochmals enorm.

Für Leute, die aufs Springen keinen besonderen Wert legen, wäre dies die Ein-Brett-Lösung, besonders für Fahrer/-innen die an einem Leichtwindspot wohnen.

Für Anfänger und Aufsteiger ist das Board auch mit mehr Volumen durch das wacklige Dümpelverhalten und den schmalen Standbereich nicht geeignet.

Videos

Philip Horn, der Gründer von Vayu, stellt uns auf dem Foil Festival 2024 das Vayu Edge Wing DW Board und den Vayu EOS Wing vor.
Nach oben scrollen