Wir konnten den neuen Vayu Aura 3 Wing in der Größe 4,5 m² schon testen. Das besondere am neuen Vayu ist, dass er mit einem Click-Boom ausgestattet werden kann. So etwas hat aktuell noch kein anderer Hersteller im Programm. Diesen haben wir natürlich gleich mit getestet.
Der Aura 3 ist für Freeride und Wave ausgerichtet und in den Größen 2,5 m² bis 6,0 m² verfügbar.
An Land
An der Fronttube des Vayu Aura 3 hat sich einiges in Sachen Material getan. Sie besteht jetzt aus drei unterschiedlichen Komponenten. Im Bereich der Fronthandle wurde nun die neuste ultra-leicht Aluula Variante (Aeris-X FX-86) verbaut. Danach folgt Dacron Material (DKC-160). Die Tips sind aus herkömmlichen Material gefertigt. Die Material-Mixtur gepaart mit den sich stark verjüngenden Tips soll dem Wing ermöglichen besser den überflüssigen Winddruck abzulassen.
Im Seitenprofil hat der Vayu Aura 3 ein leichtes V. Die Outline ist gestreckter und runder als beim Vayu Eos.
Um mehr Platz für die Hände zu generieren, hat die Middlestrut jeweils auf Höhe der Handles einen „Knick“. Das letzte Drittel der Middlestrut biegt sich leicht nach innen.
Mit im Lieferumfang enthalten sind ein Paar Schlaufen und ein paar Handles.
Click-Boom
Der Click-Boom muss extra gekauft werden. Die Handles lassen sich einfach mit einem mitgelieferten Inbus-Schlüssel demontieren. Der vordere Click-Mechanismus für den Boom wird an der vorderen Halterung des vorderen Handles montiert. Die anderen frei liegenden Gewinde werden mit einer Plastikabdeckung abgedeckt. (Auf den Fotos fehlen die Abdeckungen an manchen stellen, weil wir sie verbummelt haben.) Für die hintere Boom-Aufnahme gibt es noch mal eine extra Befestigung, so dass der Boom insgesamt länger ist als die Handles.
Zur Montage klickt man den Boom einfach in die Befestigung. Drückt man die Befestigung seitlich ein lässt sich der Boom wieder herausnehmen.
Im Bereich der Fronttube hat das Tuch einen Abstand von ca. 15 cm zur Middlestrut. Dieser Abstand verringert sich zum Ende hin immer weiter. Im letzten Drittel liegt das Tuch komplett an der Middlestrut an. Das Tuch ist über den gesamten Wing relativ straff gespannt. An der Abrisskante befinden sich jetzt pro Seite jeweils zwei Stabilisatoren.
Auf gepumpt wird der Vayu Aura 3 über ein SUP-Ventil an der Fronttube. An Middelstrut befindet sich ein extra „Luftmatratzen“-Ventil, um beim Abbau die Luft leichter entweichen zu lassen.
Wie auch bei allen anderen Vayu Wings hat auch der Aura 3 im vorderen Bereich pro Seite jeweils ein großes, langgezogenes Fenster aus X-Ply- Material.
Die Tasche ist als Rucksack gestaltet und hat an beiden Trageriemen eine extra Verstärkung/Rille, damit man hier das Foil während des Tragens ablegen kann. Zusätzlich befindet sich an der Seite eine Möglichkeit, die Pumpe zu befestigen. Sie lässt sich an der Unterseite durch das Öffnen eines Reißverschlusses verlängern, so dass der Wing auch mit montierten Boom hinein passt.
Mit Boom bringt der Wing 2,4 kg auf die Waage.
Auf dem Wasser
Auf dem Wasser merkt man sofort den Grundgedanken des Vayu Aura 3 im Vergleich mit dem Vayu Eos. Die Freeride-Charakteristik macht sich dadurch bemerkbar, dass der Aura seine Power fein dosiert an seinen Fahrer*in weiterleitet. Er zieht nicht ganz so doll an den Handles/ Boom wie der Eos. Auch das „Dampf ablassen“ funktioniert sehr gut. Der Aura verträgt eine Menge Wind. Es braucht tatsächlich sehr starke Böen, um ihn aus der Ruhe zu bringen. Beim Höhe laufen macht er ein sehr gute Figur und fährt fast gegen den Wind.
Aber auch am unteren Ende der Windrange kommt der Aura gut los. Hier hat der Eos vielleicht einen kleinen Vorteil und kommt bei ein bis zwei Knoten früher in die Gänge.
Im Vergleich zu seinem Vorgänger konnte der Vayu Aura 3 in Sachen Handling und Manöver-Eigenschaften ein Schippe drauflegen. In den Basis-Manövern wie Halse und Wende verhält er sich wunderbar neutral. Er legt sich einfach in die Luft und bemerkt ihn gar nicht. Er reagiert erst wieder, wenn man ihn aktiv anspricht.
Entsprechend verhält er sich in der neutralen Position auf der Welle. Die Ruhe selbst, absolut folgsam.
Beim normalen Springen zieht er einen wirklich gut in die Höhe und lässt sich super dosieren. Geht es in den 360er hinein, kommt wieder sein herrlich neutraler Charakter zur Geltung. Er lässt sich einfach so ohne merklichen Widerstand durch den Wind drehen.
Wir sind den Vayu Aura 3 sowohl mit Handles als auch mit Click-Boom gefahren. Obwohl der Boom „nur“ geklickt ist, sitzt er bombenfest. Man merkt keinen Unterschied zu herkömmlichen, festen Boom-Systemen. Natürlich ist der Boom noch mal das i-Tüpfelchen in Sachen Handling.
Das Material der Fenster spiegelt nach wie vor. Es lässt sich zwar erahnen, dass jemand auf der anderen Seite ist, den vollen Durchblick hat man aber nicht.
Fazit
Der Click-Boom des Vayu Aura 3 überzeugt voll! Er steht einem normalen Boom in nichts nach. Dadurch ist der Boom-Wing mit kleinem Packmaß endlich reisetauglich geworden.
Auch bei der Kategorisierung des Aura 3 bleibt sich Vayu treu. Freeride-Wave passt im Vergleich zum Eos (Freestyle-Performance) perfekt. Der Aura ist der filigraner Wing mit geringeren Haltekräften an den Handles. Braucht sich aber hinter den Freestyle-Eigenschaften des Eos nicht mehr zu verstecken. (HIER geht’s zum Test des Vayu Eos.)
Wir können den Aura 3 allen Könnenstufen empfehlen. Schwergewicht sind beim Eos mit seiner höheren Grund-Power vielleicht etwas besser aufgehoben.
Kritikpunkt bleiben die Fenster aufgrund der Spiegelung. Auch hätten wir uns gewünscht, dass der Aura 3 wie der Eos zwei SUP-Ventile bekommen hätte.