Naish Hover Compact LE Wingboard – Test

Wir konnten das neue Naish Hover Compact LE Wingboard mit 70 l ausgiebig testen.  Mit dem Hover Compact LE hat Naish wohl eines der kürzesten Boards auf dem Markt. Unser Testboard bringt es gerade mal auf 124,5 cm.  Dabei soll das Board vor allem Leute ansprechen, die schon etwas erfahrener sind und so wenig Rotationsmasse wie möglich unter den Füßen haben wollen.

Das von uns getestete Board ist das kleinste in der Reihe. Es gibt noch drei weitere Größen mit 80, 100 und 115 l.

An Land

Das erste was auffällt, wenn man den Naish Hover Compact in die Hand nimmt, ist, wie klein das Board eigentlich ist. Es reicht einem normal großem Tester noch nicht mal bis zur Brust und dabei hat das Board 70 l.

Diese 70 l sind vor allem in den letzten 2/3 untergebracht. Das Board wirkt in diesem Bereich recht dick im Vergleich zu anderen in dieser Volumenklasse. Die Nase hingegen ist schlank gehalten und mit ordentlich Rocker versehen. Über die Nase zieht sich im Unterwasserschiff eine Doppelkonkave, die mit dem Ende des Rockers in ein Plan mündet.

Die Rails des Naish Hover Compact sind nicht allzu scharf und verlaufen nicht parallel, sondern eher rundlich. Das Heck ist schräg abgestuft. Die Doppel-US-Bock endet mehr oder weniger direkt am Heck.

Das Board ist mit zwei Griffmulden ausgestattet. Eine auf dem Deck und eine im Unterwasserschiff. Das Brett zeichnet sich mit einer edlen Optik aus. Am Rand im Heckbereich ist unter dem Klarlack das Carbon zu sehen.

Das Deck ist flach und mit einem hinreichend dimensionierten Pad mit profilierter Struktur versehen. Das Membran-Ventil befindet sich zwischen den Plugs für die vorderen Fußschlaufen.

Für die Befestigung der Fußschlaufen gibt es reichlich Möglichkeiten. Sie können sowohl als 2er-Setup als auch 3er-Setup montiert werden. Fußschlaufen sind im Lieferumfang nicht enthalten.

Der Naish Hover Compact ist mit 5,1 kg (gewogen) sehr leicht.

Auf dem Wasser

Schon beim Starten merkt man dem Naish Hover Compact seine Form an. Es braucht ein wenig Zeit bis man sich an das Verhalten gewöhnt und die richtige Position für den Aufstieg gefunden hat, dann kappt das Ausstehen aber ohne Probleme.

Um in Fahrt zu kommen benötigt das Board etwas mehr Wind oder eine Böe, die es an schubst. Das Brett ist kein Gleitwunder und will es auch gar nicht sein. Der kompromisslose Shape ist voll auf Manöver ausgerichtet und das spürt man sofort, wenn man auf dem Foil ist. Die 70 l fühlen sich viel kleiner an und man hat kaum noch Board vor den vorderen Fußschlaufen. Ein irres Gefühl!

Sämtliche Basismanöver wie Halse und Wende gelingen mühelos. Seine ganze Qualität spielt der Naish Hover Compact dann aber in der Luft aus. Durch die gedrängte Form hat man fast die gesamte Masse des Boards direkt unter den Füßen, dadurch wirken bei Drehungen oder einem Raley kaum Rotationskräfte. Hier geht das Konzept voll auf.

Auch die Landung gelingt sehr gut. Das Board taucht gar nicht so weit ab, wie man es aufgrund seiner Kompaktheit erwarten würde, sondern lädt dazu ein gleich weiterzufahren.

Fürs Dümpeln ist eine bestimmte Erfahrung gefragt. Es braucht einen gewissen Moment bis man die richtigen Standpunkte gefunden hat und auch dann ist es noch etwas wackelig.

Fazit

Der Naish Hover Compact ist ein kompromissloses Board mit absoluter Manöverorientierung. Es fühlt sich während der Fahrt viel kleiner an, als es eigentlich ist. Das Gefühl, 70 l auf einer so kleinen Fläche zu fahren, ist einfach irre.  

Wer ein Board sucht, dass voll auf Freestyle ausgelegt ist, kaum Rotationskräfte hat und auf ein wenig Komfort beim Dümpeln verzichten kann, ist mit dem Naish bestens beraten.

Ein- und Aufsteiger sollten aber die Finger davonlassen.

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