Seit neustem gibt es nun das Appletree Apple Skipper Midlength Board, welches wir natürlich gleich über mehrere Wochen und unterschiedlichsten Bedingungen in 67 l getestet haben.
Das Skipper Midlength kein Brett für Einsteiger. Es wurde speziell für erfahrene Foiler entwickelt, die das Maximum an Performance aus ihren Sessions herausholen wollen.
Es soll abhängig vom Volumen sowohl für Prone-, Wing- und Parawing-Foilen funktionieren. Wir sind es nur mit dem Wing in der Hand gefahren.
Es wird in sieben Größen angeboten von 5‘0“ mit 37 l bis 6‘8“ mit 97 l.
An Land
Das Appletree Apple Skipper Midlength hat einen Verdrängerrumpf, der in seiner Form einem stromlinienförmigen Kanu ähnelt. Am Heck gibt es keine Abrisskante. Im Gegenteil, dem Heck wurde sogar noch ein wenig extra Rocker verpasst.
Das Board ist recht schmal gehalten. Die Nose läuft spitz zu. Von der Outline her erinnert der Skipper Midlength an ein klassisches Surfboard mit Pintail.
Die Rails sind im vordern Drittel noch rund und verlaufen dann relativ scharf hin bis zum Heck.
Im Unterwasserschiff ist die Nose geprägt von einem moderaten V, welches in ein Plan übergeht. Das Plan ist nicht ganz eben, wie man es sonst kennt, sondern schrägt sich an den Seiten ganz flach zu den Rails hin an. Im Heck zeigt sich auf den circa letzten 15 cm ein starkes V. Mittig des Unterwasserschiffes befindet sich eine Griffmulde. Die Doppel-US-Box ist lang genug um die Foils sämtlicher Marken aufzunehmen. Sie zu dem noch mit einer Skala zum Einstellen versehen.
Das Deck im Standbereich mit einer leichten Konkave versehen, in der sich das angenehme Pad befindet. Es können entweder vorne und hinten jeweils eine Fußschlaufe montiert werden. Möchte man ein Dreier Setup fahren, gilt es im vorderen Bereich eine V-Schlaufe zu verschrauben.
Wie von Appletree gewohnt, ist auch die Verarbeitung des Appletree Apple Skipper Midlength sehr hochwertig. Das Board wird als Vollcarbonvariante gebaut. Im Inneren befindet sich der sogenannte 50K-Schaum, welcher frei von Lufteinschlüssen ist und sehr hohen Belastungen standhält (50 t pro m²). Dieser Kern wird exklusiv nur in Appletree Boards verbaut. Aufgrund der fehlenden Lufteinschlüsse kann auf ein Entlüftungsventil verzichtet werden.
Das Board bringt 5,7 kg auf die Waage (selbst gewogen).










Auf dem Wasser
Beim ersten drauf steigen merkt man: der Appletree Apple Skipper Midlength ist schmal. Aber immer noch breit genug um einen Aufstieg ohne Probleme hinzubekommen.
Hat man einmal Wind im Wing geht es auch schon voran. Das Board setzt die Windenergie sofort in Bewegung um und geht so richtig früh los. Es braucht noch nicht mal richtige Pumpbewegungen um abzuheben. Der Übergang von Verdrängerfahrt ins Fliegen ist fließend. Auch ohne Abrisskante löst sich der Skipper Midlength einwandfrei vom Wasser.
Einmal in der Luft fühlt sich der Appletree Apple Skipper Midlength kleiner an als er ist und verhält sich auch so. Dadurch das man noch einiges an Heck hinter sich hat und die Nase entsprechend kurz ist, gilt es nicht so viel Schwungmasse durch die Kurve zu bewegen. Das Board wirkt super agil und drehfreudig.
Touchdown
Das Touchdown-Verhalten ist wirklich sensationell. Wir sind bei den Testfahrten in ein Büschel Blasentang rein gefahren, welches normalerweise zu einem sofortigen Abflug geführt hätte. Durch den länglichen Verdrängerrumpf wurde das Board beim Aufschlag auf das Wasser aber nicht abrupt gestoppt, sondern fuhr mit verminderter Geschwindigkeit durchs Wasser weiter.
Die oben beschriebenen Eigenschaften machen den Appletree Apple Skipper Midlength zu einem verlässlichen Partner in der Welle. Durch die geringe Breite kann man sich in Turns noch mehr in die Kurve legen, ohne dass die Rails das Wasser berühren. Wenn man einmal doch aus dem Fliegen gekommen ist, tragen die Form und die Länge des Boards dazu bei, den Schub der Welle optimal auszunutzen und dadurch schnell wieder aufs Foil zu kommen.
Auch beim Springen macht das Brett eine gute Figur. Die Nase taucht beim Absprung nicht ein und erzeugt genügt Pop um sich abzudrücken. Die Landung gelingt durch das bereits beschriebenen Touchdown-Verhalten problemlos. Sogar gesprungene 360er sind mit dem Skipper Midlength möglich. Allerdings muss hierbei die Landung sauber sitzen. Das heißt die 360° müssen nahezu vollständig absolviert worden sein, um das Manöver zu stehen. Wie bei vielen Kompakt-Boards üblich lässt sich das letzte Viertel der Drehung mit dem Midlength nicht durchs Wasser „mogeln“.




Fazit
Appletree kommt mit dem Apple Skipper Midlength sehr nah an die eierlegende Wollmilchsau heran. Das Board vereint viele Eigenschaften unterschiedlicher Kategorien in einem.
Durch die sehr guten Angleit-Eigenschaften kann man es definitiv eine Nummer kleiner als sonst fahren. Dadurch hat der Skipper Midlength das Potential sämtliche andern Boards aus dem Köcher zu verdrängen. In der Welle ist er absolut Top.
Für Anfänger hingegen ist das Brett u.a. durch seine geringe Breite nicht geeignet. Die sind beim Appletree Appleslice V3 besser aufgehoben. (HIER geht’s zum Test.)
Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass vorne nur die Möglichkeit besteht, V-Schlaufen zu montieren. Wir hätten uns auch eine Option für zwei normale Schlaufen gewünscht.