Winger of the Sea – Erfahrungsbericht

Etwas naiv und voller Vorfreude fuhr ich am 21. Mai nach Grönwohld an der Eckernförder Bucht zum „Winger of the Sea powerd by Vayu“ Contest. Das Format ist für jede und jeden offen und alle die Lust haben, können sich anmelden. Dies sollte meine erste Wingfoil-Regatta werden und ich hatte nur eine grobe Ahnung, was mich erwarten würde. 

Anmeldung

Ab 10:00 Uhr konnte man sich noch vor Ort einschreiben. Voller Übermut habe ich mich gleich für beide Disziplinen, Slalom und Freestyle, eingeschrieben und hatte wenig später ein Leibchen mit meiner Startnummer in der Hand. Mit im Startgeld einbegriffen war auch noch ein abendliches, gemeinschaftliches Grillen mit allen Fahrer*innen und den Organisatoren. 

Um 11:30 Uhr war dann das erste Skippers Meeting. Hier wurden die Regeln, der Kurs und die Bedeutung der verschiedenen Flaggen noch einmal in Ruhe erklärt. Ab 12:30 Uhr sollte der erste Startschuss für die Disziplin Slalom fallen. Schon beim Skippers Meeting wurde mir bewusst, dass es sinnvoll gewesen wäre zumindest eine Armbanduhr mitzunehmen, um diese drei Minuten vor dem Start zu stoppen. Zum Glück blieb noch eine Stunde Zeit, um mich ein wenig auf die ruppigen Bedingungen einzufahren und den richtigen Wing auszuwählen.

Raceerfahrung

Ungefähr eine viertel Stunde bevor der erste Startschuss beim Winger of the Sea fiel, machten sich dann alle Fahrer*innen auf den Weg zur Startlinie, an der auch schon das Startboot lag. Als dann die rote Fahne für den drei Minuten Countdown hochging, versuchte ich mich an den erfahrenen Fahrern wie Fabi Rieger zu orientieren, so dass ich, als die grüne Startflagge hochging, mit dem Großteil des Feldes über die Startlinie gefahren bin.

Dies wurde mir sofort zum Verhängnis, da es sowohl über als auch unter Wasser durch die vielen Wings und Foils ordentliche Verwirbelungen gab und ich so schon nach wenigen Metern stürzte. Jetzt kann ich es auch ganz locker angehen, dachte ich mir. Wie sich herausstellte, war ich nicht der Einzige der stürzen sollte. Der starke Wind und der recht ordentliche Wellengang machte nicht nur mir zu schaffen. Ich nahm mir vor, lieber kontrollierter zu fahren und nicht mehr zu stürzen, anstatt Vollgas zu geben. Diese Taktik brachte mich am Ende meines ersten Heats sogar ins vorderste Drittel.

Danach war erst mal Pause, da der Kurs ein wenig verlegt wurde und noch ein zusätzlicher Schenkel dazu kam. Der Wind hatte mittlerweile noch mehr zugelegt und so fuhr ich meine beiden nächsten Heats mit einem viel zu großen Wing. Auch hatte ich die Topfahrer beim Countdown aus den Augen verloren, mit der Folge, dass ich beide Male verspätet über die Ziellinie gefahren bin. Diesmal stürzte ich zwar nicht gleich am Start aber dafür irgendwo unterwegs und wieder war ich nicht der Einzige, sondern auch andere legten sich auf die Nase. Am Ende war es immerhin ein Platz im Mittelfeld.

Da ich fix und fertig war, freute ich mich über die Nachricht, dass für den letzten Heat der Kurs um zwei Schenkel verkürzt wurde. Auch dieser Heat verlief ähnlich wie die davor, nur dass ich dieses mal einen kleineren Wing hatte. Als ich wieder an Land war, merkte ich, dass ich echt am Ende meiner Kräfte war und habe mich kleinlaut beim Freestyle wieder abgemeldet. Netterweise habe ich sogar mein Startgeld für den Freestyle Wettbewerb wiederbekommen.

Fazit – Winger of the Sea

Natürlich hatte ich nie wirklich eine Chance ganz vorne mitzufahren, dafür fehlte mir einfach die Erfahrung. Aber es hat trotzdem unheimlich viel Spaß gemacht, mit anderen begeisterten Wingern um die Bojen zu heizen. Auch das Jedermann-Format trägt seinen Teil dazu bei, es ist super lustig mit Groß und Klein sowie Mädels und Jungs auf dem Wasser zu sein. Insgesamt waren 35 Fahrer*innen dabei, darunter 2x Frauen, 9x U19, jüngster Teilnehmer 10 Jahre alt, ältester 53 Jahre alt. Alle hatten ein großes Grinsen im Gesicht und freuten sich über den gemeinsamen Sport. Die gute Stimmung setzte sich an Land fort. Hier wurde sich beratschlagt und gegenseitig bei der Auswahl des richtigen Wings geholfen.

Ich kann nur jedem empfehlen, der mit dem Gedanken spielt einmal bei einer Regatta teilzunehmen, beim Winger of the Sea mitzufahren. Das Konzept ist sehr einfach und gut organisiert. Beim Slalom muss man keine Wende können und keiner guckt einen komisch an, wenn man vielleicht nicht mit dem schnellsten Material am Start ist. Es geht einfach nur um den Spaß.

Die nächste Chance, beim Winger of the Sea mitzufahren, habt ihr übrigens am 02.-03. Juli – wieder in Grönwohld. Hier geht’s zur Anmeldung. Diejenigen die von weiter weg kommen, haben auch die Möglichkeit, auf dem Campingplatz zu übernachten.

O-Ton der Veranstalter

„Es war uns eine große Freude, so viele Wing-Begeisterte mit unserem Veranstalter zusammenzubringen. Das einsteigerfreundliche Format, die günstigen Kosten und die tollen Preise für jeden Teilnehmenden, sowie die perfekten Wetterbedingungen haben ein super Gesamtpaket ergeben. Die Partnerschaft mit Vayu und Salty Elements hat den Winger of the Sea I zu dem gemacht, was er war, und wir freuen uns bereits auf die nächste Auflage am 02.-03. Juli in Grönwohld. Anmelden kann man sich per Mail an events@1001grad.de.“

Tipps

Hier noch einige Tipps für eure erste Regatta:

  • Versucht möglichst in Luv fahren von allen anderen zu fahren. Hier sind die Verwirbelungen am geringsten.
  • Tragt eine Uhr mit Timerfunktion.
  • Nehmt verschiedene Wings/ Foils mit an den Strand, so könnt ihr euer Setup immer schnell den Bedingungen anpassen. 
  • Kontrolle statt Vollgas. (Speed is nothing without control!)
  • Wählt Material aus, das ihr gut kennt und auf dem ihr eingefahren seit.
  • Versucht die Wellen zu lesen und lasst euch nicht von einem extra Schub überraschen.
  • Das Wichtigste! Geht mit Spaß an die Sache ran und seht es als Lernprozess.

Gewinner

Slalom:

1. Frank Rosin, 2. Yannik Holste, 3. Fabian Rieger,

bester Youth: Leon Maethner,

beste Dame: Maria Behrens

Freestyle:

1. Yannick Mittas, 2. Hubert Christahl, 3. Fabian Rieger,

bester Youth: Hubert Christahl,

beste Dame: Maria Behrens

Pump-Foil-Fun-Contest (am Sonntag):

1. Lasse Harbacek

Fotos: bulgenslag.de

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