Test – Naish Jet MA Foil

Wir konnten das neue Naish Jet MA Foil mit 82er Alumast testen. Das Mid Aspect Foil wurde als Ergänzung zum Naish Jet High Aspect entwickelt. Während das HA seinen Fokus auch auf Downwinding, Glide und Speed gelegt hat, soll beim Naish Jet MA eher die Wendigkeit im Vordergrund stehen.

An Land:

Was einem beim Naish Jet MA sofort auffällt, ist die gedrungene Form des Frontflügels. Der 1200er ist im Vergleich zum HA Frontflügel in der vergleichbaren Größe mehr als 20 cm kürzer und nur 72,8 cm breit.  Die Aspect Ratio beträgt 4,4. Das relativ dicke Profil zieht sich über die gesamte Breite des Flügels. Es verjüngt sich nicht zu den Seiten hin. Dabei ist die Krümmung des Flügels vergleichbar mit der eines High Aspect Flügels – er ist also fast gerade.

Mit dem neuen Naish Jet MA wurde auch eine Weiterentwicklung der Fuselage und des Mastes eingeführt. Der Mast und die Aufnahme für die Fuselage sind nun aus einem Stück gefertigt. An der Unterseite des Mastes befindet sich eine Plastikkappe die passgenau in die Fuselage passt. Mast und Fuselage werden nun mit zwei langen Schrauben befestigt. Durch das Anziehen der Schrauben wird die Fuselage erst richtig auf die Kappe gezogen, ob man diese Verbindung noch getrennt bekommt, wenn sich mal ein Sandkorn darin verirrt, wird sich zeigen. Die Fuselage hat nun für die Montage des Heckflügels ein extra Gewinde bekommen, wodurch man die Position des Heckflügels variieren kann.

Auch die Befestigung der Mastplatte wurde modifiziert. Sie ist nun nochmal extra mit einer seitlichen Schraube am Mast gesichert. Die alten Front- und Heckflügel sind noch mit der neuen Fuselage kompatibel. Ist das Foil komplett montiert, wirkt es sehr fest und steif. Es wackelt absolut nichts.

An der Mastplatte stehen acht Löcher zur Montage am Board zur Verfügung, so dass das Foil mit jeder Box kompatibel sein sollte.

Für das Naish Jet MA gibt es insgesamt fünf unterschiedlich große Frontflügel (850, 1000, 1200, 1600 und 2000). Durch uns wurden hauptsächlich der 1200er und 1600er getestet. Beide Flügel kommen mit dem 280 HA Heckflügel.

Mit im Lieferumfang enthalten ist eine Tasche für das gesamte Foil sowie Schrauben und Tool. Außerdem gibt es noch extra Protektoren für den Front- und Heckflügel.

Auf dem Wasser:

Im Vergleich zu anderen Foils muss das Naish Jet MA relativ weit vorne positioniert werden. Die Box bei dem verwandten Testboard reichte dafür nicht aus bzw. hätten die Fußschlaufen versetzt werden müssen. Hier zahlten sich die verschiedenen Montagemöglichkeiten an der Mastplatte aus, so dass das Foil ohne die Fußschlaufen umzumontieren (ja, wir sind faul :)) trotzdem passte.

Das 1200er geht für seine Größe früh los, ohne dass man großartig aktiv werden müsste. Ist es in der Luft, fährt der Flügel sich ziemlich stabil. Man bemerkt nur minimal, dass einem an den Seiten über 20 cm im Vergleich zum HA fehlen. Will man Speed aufbauen und hält den Wing richtig dicht, setzt das MA den Druck unmittelbar in Geschwindigkeit um, ohne nervös zu werden. Das MA erreicht eine recht hohe Endgeschwindigkeit, um das letzte Quäntchen an Topspeed rauszuholen, ist das Profil aber etwas zu dick. Das MA läuft gut Höhe.

Der Pop beim Springen ist mehr als ausreichend. Landet man auf Halbwindkurs kommt einem das Profil entgegen, das MA generiert unmittelbar wieder Lift und fährt nahezu ohne Verzögerung weiter.

Auf der Welle kann das MA seine Vorzüge voll ausspielen. Hier bemerkt man sofort die verbesserte Wendigkeit. In Kombination mit der hohen Steifigkeit und dem direkten Fahrgefühl lassen sich die Radien auf der Welle entsprechend eng zirkeln. Schwächelt die Welle ein wenig, vermisst man etwas den Glide im Vergleich zum HA und man muss früher anfangen zu pumpen.

Die Wendigkeit kommt einem natürlich auch bei allen anderen Manövern zugute, so dass man ohne große Kraftaufwendung enge Kurven ziehen kann.

Der 1600er MA Flügel entwickelt einen guten Lift und kommt extrem früh los. Für seine Größe ist er sehr wendig. Er bleibt auch bei geringen Geschwindigkeiten sehr lange oben. Auf der Welle bemerkt man die größere Fläche im Vergleich zum 1200er, hier braucht es dann ein wenig mehr Kraft für die Radien. Eigentlich würde man sich noch einen 1400er als Zwischengröße wünschen.

Fazit

Das Naish Jet MA Foil wurde vor allem für eine höhere Wendigkeit und Agilität entwickelt, und das merkt man auf dem Wasser auch sofort. Dabei fährt es sich aber stabil und vermittelt dem/der Fahrer*in immer ausreichend Sicherheit. Enge Radien gelingen sehr leicht und ohne großen Kraftaufwand.

Sicherheitsfanatiker werden die super stumpfen Enden lieben, hieran schlitzt sich keiner die Füsse auf.

Wer mehr Wert auf Glide und Geschwindigkeit legt ist, mit dem HA aber besser beraten.

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