Winfoilgen für Kids: Das richtige Material

Wingfoilen für Kids: Das richtige Material

Auch (gerade?!) für Kinder und Jugendliche ist Wingfoilen eine hervorragende Wassersport-Alternative. Doch welches Material ist sinnvoll und geeignet – vor allem, wenn das Budget und der Platz für Lagerung und Transport begrenzt sind? Hier ein kleiner Erfahrungsbericht:

Jonathan, 13 Jahre, Gewicht 52 kg und einer der Junioren im Team von Wingpassion, wollte im Frühjahr 2021 endlich auch in diesen tollen Sport einsteigen. Nach der ersten Begeisterung von Papa Gordon kamen aber auch gleich eine Reihe an Fragen auf: Welches Material braucht er? Lohnt es, gleich in High-End zu investieren? Wie passt ein weiteres Board in die Garage und ins Wohnmobil?

Nach einiger Überlegung und dankenswertem Austausch mit anderen wingfoil-begeisterten Vätern waren die Antworten dann doch relativ schnell gefunden:

Safety first

Vielleicht nicht ganz so spannend, dafür aber umso wichtiger: Vor allen anderen Beschaffungen und vor dem Weg aufs Wasser galt es natürlich zunächst, geeignete und passende Sicherheitskleidung zu besorgen. Dazu gehörten als Mindestausstattung ein Wassersport-Helm und eine Prallschutzweste (gerne mit Aufrieb). Darüber hinaus war natürlich ein den Temperaturen angemessener Neoprenanzug erforderlich. Ein 5/3er Neo hat sich hier als gute Allroundlösung erwiesen. Damit konnte Jonathan fast das ganze Jahr hindurch aufs Wasser gehen. Schließlich sind Neoprenschuhe sowie Handschuhe zu empfehlen. Diese schützen nicht nur vor kalten Temperaturen, sondern auch vor Verletzungen durch Muscheln oder intensivere Berührungen mit dem Material (z.B. das scharfkantige Foil).

Und nun zum Wingfoil-Material …

Board

In Bezug auf die Boardgröße (Volumen) lassen sich bei Kindern und Jugendlichen die gleichen Regeln anwenden, wie sie auch für Erwachsene zugrunde gelegt werden: Einsteiger nehmen Körpergewicht + 30; Fortgeschrittene Körpergewicht +10-15. Kinder lernen etwas schneller und können meist entsprechend schneller umsteigen. In unserem Fall stand ein relativ leichtes 85-Liter Board von F-One zur Verfügung. Damit hat Jonathan die ersten Versuche gut bewerkstelligen und sehr schnelle Lernfortschritte vollziehen können. Sehr schnell (nach 6-8 Sessions) konnte er bereits auf ein kleineres Board umsteigen.

Neben der Boardgröße war noch die Entscheidung hinsichtlich der Art des Boards zu fällen: Hard-Board oder Inflatable? Für Jonathan sollte es ein eigenes Board werden, mit dem er auch selbstständig umgehen kann. Die Kombination aus Board, Foil und Wing ist doch recht sperrig. Der Weg zum Wasser ist mit einem derart sperrigen Paket häufig alles andere als einfach. Ein Hard-Board kann dabei leicht Schaden nehmen, wenn es an Steine stößt oder mal kurz über den Boden gezogen wird. Nicht zuletzt aus diesem Grund erschien ein Inflatable-Board schnell als interessante Alternative:

  • Es widersteht auch härteren Stößen ohne größere Schäden,
  • es lässt sich platzsparend lagern und transportieren, und
  • es ist bei Stürzen etwas nachgiebiger – die blauen Flecken werden nicht ganz so groß. 😉

Tatsächlich hat sich das Gong-Hipe mit 70 Liter Volumen für uns als gute und vergleichsweise preisgünstige Lösung erwiesen. Für leichtere Fahrer gibt es auch noch eine kleinere Alternative mit 48 Liter Volumen.

Jonathan bei den ersten Versuchen auf dem Gong Hipe

Wing

Soll ein Wing für Kinder bzw. Jugendliche gekauft werden, kann die Auswahl der Größe (Fläche in qm) ebenfalls (wie beim Board) in Relation zum Körpergewicht und auch zur Körpergröße vorgenommen werden. Darüber hinaus sollte man darauf achten, dass der Wing möglichst leicht und eher rundlich geformt ist sowie eine möglichst geringe Spannweite (low aspect) aufweist.

In unserem Fall hat sich bei leichterem bis mittlerem Wind ein 4er Wing als gute Universallösung erwiesen. Bei stärkerem Wind kam der 3.5er zum Einsatz. Leichtere Junioren-Fahrer sollten natürlich einen entsprechend kleineren Wing wählen. Je nach Hersteller werden Wings ab 2.0 qm Fläche angeboten.

Foil

Auch das Foil sollte in Relation zum Gewicht entsprechend kleiner gewählt werden. Jonathan ist der Einstieg sehr gut gelungen mit dem Allvator Curve von Gong, das als mid-aspect-Foil über einen 1350 cm2 Frontflügel und einen 65 cm Mast verfügt. Sehr schnell ist er dann auf einen 85 cm Mast umgestiegen.

Gong Hipe & Curve Pro
Hipe & Curve Pro von Gong

Das gesamte Setup fliegt er jetzt seit knapp zwei Monaten. Zwischendurch konnte er u.a. auf dem Foilfestival erfolgreich kleineres Material testen und damit in seiner Altersklasse sogar den dritten Platz bei den ersten deutschen Meisterschaften im Wingfoilen belegen.

Jonathan mit seinem Gewinner-Setup bei den Wingfoil-Meisterschaften
Jonathan mit seinem Gewinner-Setup bei den Wingfoil-Meisterschaften

Nach 2-3 Monaten

Jonathan hat viel geübt. Er kann mit dem Material sicher umgehen und fährt inzwischen alle Basis-Manöver sowie die hier beschriebenen Manöver für Fortgeschrittene ziemlich sicher. Für ihn steht nun der Umstieg auf ein kleineres Hard-Board mit ca. 60 Liter sowie ein kleineres Foil mit ca. 1.000 cm2 Frontflügel in high aspect an.

Wir werden berichten! 🙂

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