Wüstensand trifft Atlantikwind – der Wingfoil Racing World Cup 2025 feiert sein Debüt auf afrikanischem Boden
Mit dem ersten Stopp im marokkanischen Dakhla ist die neue Saison der Wingfoil Racing World Series offiziell eröffnet – und das gleich mit einem historischen Moment. Nie zuvor wurde ein Wingfoil World Cup auf dem afrikanischen Kontinent ausgetragen. Der Spot: spektakulär. Die Bedingungen: nahezu perfekt. Die Spannung: groß.
Wüstenkulisse und perfekte Bedingungen
Dakhla, im Südosten Marokkos, ist für seine konstanten Winde und seine riesige Lagune bekannt – ein Paradies für Wassersportler aller Art. Bei sommerlichen Temperaturen und kräftiger Brise treffen sich hier 43 Rider aus 14 Nationen, darunter zehn Frauen und 33 Männer. Neben wichtigen Weltranglistenpunkten geht es um ein Preisgeld von 15.000 Euro – und um erste Fingerzeige für die ganz großen Titel: 2025 stehen noch die Formula Wing Europameisterschaft und die Weltmeisterschaft an.
Titelverteidiger Ghio in Lauerstellung
Im Fokus steht natürlich der dreifache Weltmeister Mathis Ghio (FRA), der in Dakhla auf seinen vierten Titel in Folge hinarbeitet. Der 22-Jährige nutzte die Winterpause für sein Ingenieursstudium in Marseille – aber auch fürs Training. „Das Niveau steigt jedes Jahr. Wir sehen mehr Athleten mit besserer Ausrüstung – und viele junge Talente. Das ist super für unseren Sport“, so Ghio. Einer seiner härtesten Konkurrenten: Kamil Manowiecki aus Polen, der sich im Vorjahr den Titel nur um vier Punkte entgehen ließ – und nun mit einem Sieg in Dakhla direkt ein Ausrufezeichen setzt.
Italienische Power bei den Frauen
Auch bei den Frauen geht es gleich zur Sache: Maddalena Maria Spanu (ITA) gewinnt das Long-Distance-Race am ersten Tag – vor der Spanierin Iset Segura Santaeularia und der jungen Griechin Emilia Kosti, die beim Kampf um Platz zwei spektakulär mit einer Boje kollidierte. Ihr Humor blieb trotz blauer Flecken ungebrochen: „Ich versuche mich zu verstecken“, lachte sie an Land hinter ihrer Wing.
Drama schon vor dem Start
Für Aufregung sorgte auch Romain Ghio (FRA), der beim Warm-up mit dem Tschechen Stepan Benes kollidierte. Sein Wing – komplett zerstört! Kurzerhand borgte er sich ein 6m²-Modell von einem anderen Rider, war damit allerdings deutlich langsamer unterwegs. Trotz allem kämpfte sich Romain auf Platz 11 in einem starken Feld von 33 Männern.
Heimspiel für das marokkanische Team
Auch das lokale Publikum hatte Grund zur Freude: Gleich vier marokkanische Rider gingen bei Frauen und Männern an den Start und lieferten leidenschaftliche Rennen – ein starkes Signal für den aufstrebenden Wingfoil-Sport in Nordafrika.
Zwischenstand nach den ersten Renntagen:
Top 10 Männer:
- Kamil Manowiecki (POL)
- Julien Rattotti (FRA)
- Mathis Ghio (FRA)
- Francesco Cappuzzo (ITA)
- Bastien Escofet (FRA)
- Oscar Leclair (FRA)
- Mateo Dussarps (FRA)
- Luca Franchi (ITA)
- Alessandro Jose Tomasi (ITA)
- Ernesto De Amicis (ITA)
Top 10 Frauen:
- Maddalena Maria Spanu (ITA)
- Iset Segura Santaeularia (ESP)
- Emilia Kosti (GRE)
- Anais Mai Desjardins (FRA)
- Karolina Kluszczynska (POL)
- Vaina Picot (FRA)
- Katarzyna Trautman (POL)
- Charlotte Baruzzi (ITA)
- Cindy Robert-Mauron (SUI)
- Aabir Ouabou (MAR)
Die nächsten Rennen in Dakhla versprechen weiteren Nervenkitzel: Am Donnerstag stehen gleich acht Short-Track-Races auf dem Programm – der Wind soll etwas leichter, aber dennoch konstant bleiben. Wir halten euch auf dem Laufenden!
Fotos: © IWSA media / Robert Hajduk