Wir konnten den Axis Fireball 880 Frontflügel ausgiebig testen. Der 880er ist der kleinster Flügel in der Serie und hat eine Fläche von 604 cm² mit einer Aspect-Ration von 12,82.
Trotz des klaren Fokus auf Downwind soll der Fireball auch beim Wingfoilen starke Allround-Eigenschaften haben. Axis gibt an, dass man den Fireball über die gesamte Range immer 200 cm² kleiner als gewöhnlich fahren kann.
Es gibt den Fireball noch in acht weiteren Größen von 1750 bis 940 Spannweite mit einer Aspect-Ration von 20 (!) bis 13 und einer Fläche von 1525 cm² bis 689 cm².
An Land
Schon beim ersten Auspacken fällt die extrem schlanke Bauweise der Axis Fireball 880 auf. Der Shape wirkt kompromisslos auf Effizienz getrimmt. Diese dünne und schlanke Form mit extrem hohem Seitenverhältnis erfordert eine äußerst steife Konstruktion. Dafür wurde der Fireball extra aus ultra hochmodularen Carbonfasern gebaut. Was sich auch im Preis nieder schlägt.
Wir sind den Axis Fireball mit einer Black Fuselage Ultrashort und wie von Axis empfohlen, mit einem Skinny 359/40 Heckflügel geflogen. Wie üblich bei Axis wird der Frontflügel mit zwei M8 und zwei M6 Schrauben an der Fuselage befestigt.
Die Spannweite beträgt, wie es der Name schon vorgibt, 880 mm. Die breiteste Stelle hat 93 mm. Im Durchschnitt sind es knapp 69 mm. An diesen Maßen kann man schon ablesen, wie gestreckt der Flügel ist.








Auf dem Wasser
Aufgrund der Form und der Dimensionen des Axis Fireball hatten wir schon ein wenig Respekt vor der ersten Ausfahrt. Unsere Befürchtungen wurden aber nicht bestätigt. Ist ausreichend Wind vorhanden, hebt er unspektakulär wie jedes andere Foil ab. Wing dicht halten, Board auf Geschwindigkeit kommen lassen, Abflug. Auch bei weniger Wind kommt der Frontflügel gut in die Gänge, alles natürlich relativ gesehen auf die kleine Fläche. Beim Angleiten fühlt er sich wirklich größer an, als er eigentlich ist.
Das Gleiche gilt fürs Durchgleiten. Ist der Axis Fireball einmal im Flug, bleibt er dort auch lange und gleitet durch jedes Windloch. Auch wenn es mal etwas langsamer wird, bleibt noch lange oben und sackt nicht plötzlich ab. Es reicht sogar der Schub einer kleinen, etwas über kniehohen Schiffswelle, um ihn ohne Pumpen im Gleiten zu halten (Wing in der neutralen Stellung). Wirklich erstaunlich für einen Flügel mit 604 cm².
Reicht der Wind einmal nicht aus, lässt es sich ungeachtet seine Größe gut pumpen. Dabei liegt ruhig im Wasser ohne irgendwelche Tendenzen zu haben wegzukippen. Er baut einen angenehmen Druck auf und man hat keine Angst ihn durchs Wasser zu „treten“.
Die ersten Sessions sind wir den Axis Fireball mit einem reinen Race Wing und teilweise mit Trapez geflogen. Die Geschwindigkeit des Frontflügeles ist wirklich enorm. Wir glauben nicht, dass wir das volle Speed-Potential haben ausschöpfen können. Da meistens irgendwann der Mut fehlte den Wing weiter dicht zu halten, um den Fireball an seine Grenzen zu bringen.
Trotz seiner Performance ist der Fireball relativ leicht zugänglich. Hat man einmal verstanden wie der Flügel tickt, funktionieren Halsen und Wenden problemlos. Auch der Pop beim Springen stimmt für ein Foil dieser Größe und fühlt sich sogar noch etwas größer an. Aufgrund seiner Auslegung als extremer high aspect Flügels hätten wir erwartet, dass der Axis Fireball vielleicht nicht ganz so wendig ist. Natürlich merkt man dem Flügel an, dass er schon etwas gestreckter ist als andere. Aber er ist viel flexibler und verspielter als gedacht. Wir hätten ihn gerne mal zu einem Ausflug in die dänischen Wellen mitgenommen.
Ein wenig Vorsicht ist an den Spitzen des Fireballs geboten. Diese sind zwar abgerundet, aber immer noch dünn und scharf genug, um einen ggf. zu verletzten. Das bleibt aber bei solchen high aspect Flügeln nicht aus.

Fazit
Der Axis Fireball 880 macht wirklich irre viel Spaß. Er ist viel zugänglicher, als man es von so einem extrem Flügel erwarten würde. Das Geschwindigkeit-Potential ist enorm, so dass man beim Race mit den Freunden immer ganz vorne dabei sein wird.
Er bleibt aber immer noch ein Frontflügel mit nur 604 cm², auch wenn er sich in vielen Bereichen größer anfühlt. So dass er eher eine Empfehlung für erfahrene Foiler/-innen ist, die Lust auf ein absolutes Performance-Foil haben. Anfänger und Aufsteiger sollten sich bei anderen Frontflügeln bei Axis umsehen.
Das einzige Manko ist der hohe Preis.







