Wir haben das Naish Hover Wing Foil Ascend Board über ein halbes Jahr in einem Langzeit-Test unter die Lupe genommen. Das von uns getestete Board hatte 72 l Volumen. Wir haben es in sämtlich Bedingungen mitgeschleppt. Von der Nordsee bis zum See ist es überall zum Einsatz gekommen.
Es gibt das Brett in zehn verschiedenen Größen von 42 l bis 142 l.
An Land
Das Naish Hover Wing Foil Ascend Board ist breiter und dünner geworden. Damit ist Naish nicht den allgemeinen Trend der schmaleren und längeren Boards gefolgt. In der 72 l Version ist das Brett 5‘1“ (154,9 cm) lang, 61,7 cm breit und 10,2 cm hoch.
Die Outline ähnelt einem etwas pummeligen, klassischen Surfbrett. Nichts desto trotz verlaufen die Rails zum Teil beinahe parallel. Sie sind einigermaßen scharf und enden in einer scharfen Abrisskante am Heck, welches relativ breit und gerade ist. Ein solches Heck haben wir bis jetzt noch an keinem anderen Testboard gesehen.
Im Unterwasserschiff hält sich das Naish Hover Wing Foil Ascend Board an ein klassisches Muster. Im ersten Drittel dominiert ein V mit einer Doppelkonkave, welches in ein Plan bis zum Heck übergeht. Griffmulden befinden sich sowohl im Unterwasserschiff als auch auf dem Deck. Die Doppel-US-Box ist nicht ganz so lang wie bei anderen Herstellern, aber passend positioniert.
Das Deck hat nur eine leichte Konkave und ist mit einem angenehmen Pad ausgestattet. Es sind für sämtliche Fußschlaufen-Positionen die geeigneten Inserts vorhanden.
Das Naish Hover Wing Foil Ascend ist als Carbon Wood Vacuum Sandwich Konstruktion gebaut. Nach über einem halben Jahr im ständigen Gebrauch haben wir an der Bauweise nichts auszusetzen. An einem Teil der Rails ist das Carbon unterhalb des Klarlacks zu sehen.
Das Board bringt immer noch 5,8 kg auf die Waage.
Auf dem Wasser
Beim ersten Anblick des Naish Hover Wing Foil Ascend hätten wir eigentlich erwartet, dass sich das Board aufgrund seiner Breite nicht ganz so dynamisch verhält. Unsere Expertise wurde aber gründlich auf den Kopf gestellt. Von der Breite ist bezüglich der Fahrdynamik gar nichts zu spüren.
Im Gegenteil der breite Shape bringt eigentlich nur Vorteile. Dadurch dass das Board in die Breite gezogen wurde und die Höhe entsprechend abgenommen hat, liegt das Board beim Dümpeln sehr stabil im Wasser. Dies ist auch beim Aufsteigen sofort bemerkbar.
Ebenfalls bedingt der Shape, dass das Brett wirklich sehr früh angleitet. Das Naish Hover Wing Foil Ascend zählt zu eines der am schnellsten angleitenden Bretter in dieser Volumenklasse, die wir bisher getestet haben. Entsprechend ist auch das Touchdown und Lift off Verhalten. Das Brett gleitet einfach weiter und vermittelt dabei eine sichere Stabilität, um danach wieder sanft abzuheben. Auch auf der Welle macht das Naish durch diese Eigenschaft eine gute Figur.
Sämtliche Standardmanöver absolviert das Brett mit einer soliden Sicherheit ohne dabei träge zu wirken. Durch die Breite ist es beim Fußwechsel relativ Fehler verzeihend, da zu den Seiten hin genügend Platz ist, um einen Fehltritt auszugleichen.
Beim Springen in der Luft verhält sich das Board frei und angenehm. Bei der Landung spielt der Shape wieder seine Vorteile aus. Das Brett startet sofort wieder durch ohne großartig unter der Wasseroberfläche zu verschwinden. Besonders auffällig ist dieses Verhalten, bei gesprungenen 360ern. Die Nase taucht nicht sofort ab, wenn man mal nicht ganz gerade aufkommt, sondern erlaubt einem, die letzten paar Grad der Drehung auf der Wasseroberfläche zu Ende zu „mogeln“. Eben diese Nase bewirkt beim Absprung einen satten Pop.
Fazit
Das Naish Hover Wing Foil Ascend Board ist ein wahrer Frühgleiter! Der breite Shape geht voll auf. Es fühlt sich in sämtlichen Bedingungen zu Hause.
Wir können es wirklich allen Könnensstufen empfehlen. Anfänger und Aufsteigen dürfte die Stabiltät und das Angleit-Verhalten zusagen. (Anfänger sollten es natürlich mit mehr Volumen wählen.) Freestyler werden durch das Landungs und Absprungverhalten ihr wahre Freude an dem Brett haben.
Der Naish hat sich über den langen Testzeitraum als haltbarer Begleiter erwiesen und keine Schwachstellen aufgezeigt.
Durch die Breite touchiert das Brett in der Welle vielleicht das ein oder andere Mal bei einem radikaleren Turn die Wasseroberfläche etwas früher als andere Bretter. Dies dürfte aber für den Großteil der Fahrer*innen absolut nebensächlich sein.