Die Zukunft des Wingfoil-Sports? Jared und Pit haben sie im Blick

Anfang Mai haben wir Jared und Pit in Dänemark getroffen. Sofort war klar, die beiden Jungs leben für das Wingfoilen und bringen auch das nötige Talent mit. Seit kurzem sind sie Teil des Doutone Teams. Hier geht’s zu ihrem Instagram Kanal @wingfoil_boyss.

Moin Jungs, könntet ihr euch kurz vorstellen?

Pit: „Ich bin Pit, 15 Jahre alt, wohne in Strande an der Ostsee und gehe hier zur Schule. Mein Sport war früher Segeln – ich habe viel auf Regatten gesegelt. Aber seit ich das Wingfoilen entdeckt habe, ist das meine absolute Leidenschaft.“

Jared: „Ich bin Jared, auch 15 und aus Strande. Bei mir war’s anders: Ich hatte vorher keine Segel-Erfahrung. Aber als ich das erste Mal auf dem Foil stand und geflogen bin, war sofort klar: Das ist es!“

Seit wann steht ihr auf dem Foil und wie seid ihr dazu gekommen?

Jared: „Wir foilen seit etwa eineinhalb Jahren. Ich bin komplett blank gestartet – einfach aus Neugier. Nach der ersten Session war ich sofort süchtig.“  

Pit: „Ich kam vom Segeln und wollte etwas Neues, Schnelleres, mit mehr Freiheit. Wingfoilen hat mich sofort gepackt – dieses Gefühl, über dem Wasser zu schweben, ist unbeschreiblich.“

Ihr seid ja zwei Freunde? Wie habt ihr euch kennengelernt? Und wie seid ihr zusammen zum Wingfoilen gekommen?

Pit: „Wir kennen uns schon ewig – wir wohnen im selben Dorf, gehen in die gleiche Schule und sind sowieso ständig am Wasser unterwegs. Als Wingfoilen aufkam, war für uns klar: Das probieren wir zusammen aus!“  

Jared: „Genau, seitdem trainieren wir gemeinsam, pushen uns gegenseitig und teilen jeden Fortschritt. Das macht einfach viel mehr Spaß – und man lernt schneller.“

Ihr habt ja seitdem unfassbare Fortschritte gemacht. Was ist gerade euer Top-Manöver?

Jared: „Unser aktueller Lieblingsmove ist der Palau Handlepass Combo 360. Der ist technisch richtig anspruchsvoll, aber wenn er sitzt, fühlt es sich einfach krass an.“  

Pit: „Unser Style ist kraftvoll, aber trotzdem clean und kontrolliert. Wir wollen noch mehr Rotation reinbringen – das ist unser nächstes Ziel.“

An welchem neuen Trick trainiert ihr gerade?

Pit: „Aktuell arbeiten wir hart am Backmobe. Der Trick ist richtig schwer – aber genau das reizt uns!“  

Jared: „Es geht darum, ihn stabil in die Runs einzubauen. Jede kleine Verbesserung bringt uns weiter.“

Jetzt mal ehrlich: Wie viele Wings habt ihr zerstört, bis ihr den Backflip gestanden habt?

Jared: (lacht) „Tatsächlich keinen einzigen beim Backflip! Aber bei normalen Crashes – Raleys oder beim Rausgehen aus dem Wasser – ist schon mal was kaputtgegangen.“  

Pit: „Das gehört dazu, wenn man am Limit fährt. Aber das Duotone-Material ist echt robust – das hält viel aus!“

Wie wichtig waren eure Eltern dabei? Was für Unterstützung erfahrt ihr von ihnen?

Pit: „Ohne unsere Eltern würde das alles nicht funktionieren. Sie fahren uns zu den Spots, helfen beim Material und unterstützen uns total.“  

Jared: „Sie glauben an uns und geben uns die Freiheit, das zu machen, was wir lieben. Das ist unbezahlbar.“

Was fasziniert euch am meisten am Wingfoilen?

Jared: „Dieses Gefühl von Freiheit – du fliegst über das Wasser, du bestimmst, was passiert. Es gibt nichts Vergleichbares.“  

Pit: „Und die ständige Herausforderung. Jeder Tag auf dem Wasser bringt etwas Neues – das macht es so spannend.“

Pit, du hast dich ja Anfang Mai in Dänemark verletzt. Kannst du erzählen, was passiert ist und wie es dir jetzt geht?

Pit: „Ich war bei einem größeren Sprung in rauem Wasser gelandet – leider mit zu kleinem Wing. Die Welle hat mich dann umgehauen, und die Schulter ist ausgekugelt. Ärgerlich, aber ich bin schon wieder am Trainieren und will zur Freestyle German Championship voll durchstarten!“

Was sind eure Lieblingsbedingungen?

Pit: „Definitiv onshore mit Welle – da wird’s unberechenbar, und man kann richtig kreativ werden.“  

Jared: „Welle bedeutet Spontaneität – da kannst du nicht alles planen, und genau das macht es so geil.“

Mit was für Material seid ihr unterwegs? 

Pit: „Ich fahre das Sky Style SLS 55L-Board, Carve 3.0 Foil und den Slim Mast. Bei den Wings nutzen wir die komplette Duotone-Range – je nach Wind und Trick.“  

Jared: „Ich fahre das gleiche Setup, aber mit dem 45L-Board – das ist direkter und agiler, perfekt für Freestyle.“

Wie oft kommt ihr in der Woche aufs Wasser?

Jared: „Meist ein- bis zweimal pro Woche, je nach Wind. Wenn es flaute gibt, gehen wir pumpfoilen – das trainiert das Boardgefühl.“  

Pit: „Pumpfoilen hilft extrem für die Technik – so bleiben wir auch bei Windstille am Ball.“

Geht ihr mit einem Trainingsplan aufs Wasser oder fahrt ihr einfach drauflos?

Pit: „Oft haben wir ein Ziel – zum Beispiel einen bestimmten Trick. Aber manchmal entstehen die besten Ideen einfach spontan.“  

Jared: „Flexibilität ist wichtig – manchmal bringt dich das Ungeplante weiter als jedes überlegen.“

Wie bekommt ihr Schule und Wingfoilen unter einen Hut?

Jared: „Wir planen einfach gut. Wenn Wind ist, nutzen wir die Zeit – aber Schule hat trotzdem Priorität.“  

Pit: „Der Sport motiviert uns sogar für die Schule – man weiß, wofür man arbeitet.“

Macht ihr nebenbei noch andere Sportarten?

Pit: „Früher bin ich professionell gesegelt – aber seit dem Foilen ist Wingfoilen mein absoluter Fokus.“  

Jared: „Ich hab mal Volleyball gespielt, aber seit dem Foilen ist das komplett in den Hintergrund gerückt.“

Habt ihr vor, in Zukunft an Contests teilzunehmen?

Pit: „Auf jeden Fall! Wir fahren die Kieler Woche mit und wollen bei der German Freestyle Championship wieder voll angreifen.“  

Jared: „Ich war schon bei der German Championship im Slalom dabei – wir hatten super Bedingungen leider auch mit etwas Regen.

Wie sehen eure Ambitionen im Wingfoilen aus?

Pit: „Ich will mich in der Szene etablieren – mit eigenem Style und starken Tricks. National und irgendwann auch international.“  

Jared: „Ich will neue Moves bringen und zeigen, was im Freestyle möglich ist – Contests sind da ein großes Ziel.“

Was habt ihr nach der Schule vor?

Jared: „Erstmal ein Jahr komplett aufs Foilen konzentrieren – reisen, trainieren, filmen, Wettkämpfe fahren.“  

Pit: „Genau! 100 % Fokus auf den Sport – danach sehen wir weiter.“

Ultimativer Tipp für die Halse?

Pit: „Kopf früh drehen! Viele bleiben zu lange in der alten Richtung – aber der Blick entscheidet über die Richtung.“  

Jared: „Und: Speed ist alles! Mit genug Fahrt läuft das Foil wie von selbst.“

Jungs, vielen Dank für das Interview!

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