Die Pumpfoil-Szene in Zürich – Hawaii in Alpennähe

Zürich ist nicht gerade als Windsport-Mekka bekannt. Wer hier auf stetige Brisen hofft, wartet meist vergeblich. Zwei Winde verdienen Erwähnung: Der Föhn, ein warmer Südwind – selten, aber willkommen. Und die Bise, ein kalter Nordostwind – böig, frostig und selbst im Hochsommer nichts für Weicheier. Da läuft selbst im Neo schon manches Mal die Nase. 😀


Windarm, aber Stegreich – Foilparadies Zürichsee

Doch Zürich hat etwas, das viele andere Spots nicht bieten: einen glasklaren See mit unzähligen Zugängen. Stege, Stege, Stege – ideal zum Pumpen oder Downwinden, von Steg zu Steg. Wer’s kann, macht hier ordentlich Strecke – mit Stil, versteht sich.

Das Panorama? Atemberaubend: Glarner Alpen, Uetliberg, Schaufelraddampfer. Bei Sonnenuntergang entstehen hier Fotos wie aus dem Schweiz-Katalog.


Wakesurf trifft Pumpfoil – die Welle kommt pünktlich

Highlight für Fortgeschrittene: die Kursschiffe, die zuverlässig ihre Wake hinterlassen. Wer den Fahrplan kennt, kann sich gezielt ziehen lassen – Wakesurfing auf Pumpfoil-Art. Passend dazu gibt’s sogar eine App namens „Nextwave“, die hilft, den perfekten Moment zu erwischen.


Technikliebe & Swissness – die Zürcher Szene

Zürich ist Heimat des Foil-Herstellers Indiana, der hochwertiges Material mit viel Swissness liefert. Und hier trifft sich auch eine Community mit ausgeprägtem Faible für Technik, Tüftelei und Flügelprofile – ETH Zürich und Co. lassen grüßen.

Zwar ist das Pumpfoilen auch hier noch eher männerdominiert, aber es gibt starke Initiativen, die mehr Frauen auf’s Board bringen wollen – mit Erfolg.


Von Zürich in die Berge – mobile Pumpfoil-Kultur

Wer foilt, der wingt oft auch. Viele Zürcher Pumper zieht es am Wochenende an Urnersee, Vierwaldstättersee, Silvaplanersee oder den Comer See – alles erreichbar und mit besseren Windbedingungen.

Der mittlerweile legendäre Pumpfoil-Steg am Silvaplanersee? Stammt von einem Zürcher Pionier, der selbst bei Flaute nicht stillsitzen konnte.


Pump’n’Grill & Community-Spirit

Zürichs Szene erinnert fast an das Hawaii der Pumpfoiler – oder das Yosemite der 70er. Nur mit mehr Käsefondue. Am Steg tummeln sich ein Dutzend Neopren-Pinguine, man kennt sich, gibt Tipps, lacht, hilft sich. Und beim nächsten Pump’n’Grill steht man eben zusammen am Steg – zum Quatschen, Foilen und Bratwürste wenden.


Coaching, Club & Einstieg leicht gemacht

Mittlerweile gibt es Pumpfoil-Coaches direkt an den Stadtstegen. Einer davon teilt sein Wissen auch online:

➡️ www.foilersworld.com – mit Tutorials zu allem, was das Pumper-Herz begehrt.

Für Einsteiger top: Der Pumpfoil-Club in Meilen, bei dem man für kleines Geld Material leihen kann – unterstützt von Indiana und einem lokalen Sportgeschäft.


Alternativ-Reviere: Limmat & Greifensee

Abwechslung gesucht? Dann ab ins Flussbad Oberer Letten: Urbaner geht’s kaum. Graffiti, Beachvolleyball, Skatepark – und du pumpst direkt vor der Bar. Die Strömung ist anspruchsvoll, aber wer’s draufhat, lässt sich nach dem Run einfach zurücktreiben.

Oder raus an den Greifensee im Nordosten: keine Motorboote, nur drei Kursschiffe, flaches Wasser und Blick auf die Glarner Alpen. Nur die Wasserqualität ist nicht ganz so top wie am Zürichsee.


Apps, Gruppen & Gadgets – die Szene ist vernetzt

Viele nutzen die Pumpfoiling-Community auf WhatsApp, erreichbar über

➡️ www.pumpfoiling.community

Dort verabredet man sich, tauscht Tipps, entwickelt sogar eigene Tracking-Apps. Eine Frauen-Foil-Gruppe setzt mit dem Motto „Garantiert ohne Mansplaining“ ein klares Zeichen.

Auch der Umgang mit anderen Wassernutzern wird reflektiert: Ein eigens entwickelter Code of Conduct fördert die Akzeptanz – und steht online zur freien Übernahme bereit:

➡️ www.pumpfoiling.community/coc/#conduct

Und dann wäre da noch die kostenlose App Foil Mates (mit dem Pinguin-Logo):

➡️ www.foilmates.com

Sie listet Spots weltweit, hilft beim Verabreden und ist seit ihrem Launch im Spätsommer 2024 Heimat einer wachsenden Community. Im zugehörigen Spreadshop gibt’s Foil-Shirts, Hoodies und Gadgets mit Stil:

➡️ foilmates.myspreadshop.de


Wichtig: Regeln & Verantwortung

Die Schweiz wäre nicht die Schweiz ohne Regeln. Hier ein paar Essentials für den Zürichsee:

  • E-Foils & unbemannte Zugboote sind verboten.
  • Kitefoiler starten nur südlich der Stadt.
  • Schwimmhilfe Pflicht, wenn man über 300 m vom Ufer entfernt ist.
  • Material muss mit Namen und Adresse beschriftet sein – sonst drohen Bußen.

Und: Achtung vor der Quagga-Muschel! Diese invasive Art bedroht die heimische Unterwasserwelt. Wer zwischen Seen pendelt, sollte sein Material gründlich reinigen und sich über lokale Auflagen informieren.


Winterzeit = Hochsaison! – Kein Witz!

Die Zürcher Pumpfoil-Szene sagt augenzwinkernd: Der Winter ist unsere Hauptsaison. Keine Schwimmer, keine Privatschiffe, glattes Wasser. Ideal für Anfänger – vorausgesetzt, der Steg wird nicht zur Eisbahn. Und falls du dich fragst: Nein, der Zürichsee ist seit 1963 nicht mehr zugefroren. 😀


Jetzt bist du dran

Lust bekommen? Dann lad dir die App Foil Mates herunter, schau dir die Zürcher Spots an – oder sieh nach, wer gerade wo foilt.

Alle sind willkommen. Kein Neid, kein Wettbewerb – nur Spaß und immer eine Handbreit Luft unterm Board.

Und falls dein Heimspot in der App noch fehlt – trag ihn ein! Dein Karma (und wir) danken dir.


Über den Autor / die Autorin
Dieser Beitrag stammt von Martin, einem der drei Gründer von Foilmates.


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