Schaut man sich aktuell die Internetauftritte einiger Hersteller an, ist ein klarer Trend zur Spezialisierung des Materials zu beobachten. Gong hat z.B. fünf verschiedene Wing-Modelle, jeweils für einen spezielles Einsatzgebiet im Angebot. Ähnlich sieht es bei deren Boards aus. Auch andere Hersteller wie z.B. GA Sails, Doutone präsentieren schon spezialisierte Wings. Und bei den Foils ist eine ähnliche Tendenz zu erkennen.
Hintergrund dieser Entwicklung ist eine Spezialisierung des Wingfoilings in verschiedene Disziplinen.
So unterscheidet die Global Wingsports Association (GWA) zwischen Surf-Freestyle und Surf-Race. Was aber sind die Unterschiede?
In der Disziplin Surf-Freestyle werden sowohl Tricks auf der Welle als auch in der Luft gewertet. Die gegebenen Bedingungen sollen so gut wie möglich genutzt werden.
Beim Surf-Race geht es, wie der Name schon sagt, darum wer als erstes im Ziel ist. Allerdings müssen die Fahrer/-innen während des Rennens verschiedene Wenden, Halsen und Air-Manöver zeigen.
https://www.youtube.com/watch?v=_K23TkqMaMk
Beim Open German Championship, den deutschen Meisterschaften, die Ende Juli stattfinden, werden die Wettkämpfe in den gleichen Disziplinen ausgetragen. Wir sind übrigens exklusiver Medienpartner und werden mit einem Stand dort vertreten sein (Bericht hier).
Wo geht die Reise nun hin?
Wahrscheinlich ist, dass es in Zukunft, neben der Nutzung des Wings auf einem normalen SUP und dem Allround-Wingfoilen, drei Disziplinen beim Wingfoilen geben wird: Waveriding, Freestyle und Freeride/ Race. Ob sich dies auch im Wettkampfbereich fortsetzten wird ist fraglich, da dies auch mit einer extrem spezialisierten Materialschlacht einhergehen würde. Was, wie man hört, wahrscheinlich nicht gewollt ist.
Eigentlich ist die Aufteilung sehr schade, da man zu Anfang alles mit einem Set-Up machen konnte. Nach dem Motto: One fits all. Wenn sich der Trend durchsetzt muss man sich demnächst für einen Einsatzbereich entscheiden.
Anderseits ist dies auch eine normale und gute Evolution in einem aufstrebenden Sport. Das Material entwickelt sich weiter und wird spezielleren Anforderungen angepasst. Der Unterschied ist schon enorm, ob man nur entspannt auf einem See cruisen oder die krassesten und höchsten Tricks beim Freestyle raushauen will. Mit einem ultrakurzen und nervösen Board fährt es sich halt nicht so angenehm, dafür gelingen Rotationen damit umso besser.
Das gleiche gilt bei den Foils: Will ich ein schnelles und reaktives Foil (high aspect), muss ich halt auf etwas Komfort verzichten.
Uns stehen mit Sicherheit noch einige Entwicklungen bevor, aber genau das macht den Sport umso spannender, da er ja noch in den Kinderschuhen steckt.