tow in foiling screwdriver akkuschrauber

Tow-in Foilen mit dem Akkuschrauber – Ist das möglich?

Kein Wind = kein Foilen?

Immer wieder gibt es Phasen, in denen kein ausreichender Wind vorherrscht. Oder es ist kein passender Spot zur richtigen Zeit verfügbar. Für passionierte Wingfoiler wie uns ist das manchmal ganz schön frustrierend. Das Foilen hinter dem Boot (Tow-in-Foilen) oder Pumpfoilen vom Steg aus bieten interessante Alternativen – wenn man ein Boot verfügbar hat und/oder das Pumpfoilen beherrscht.

Was aber, wenn kein Boot oder geeigneter Steg vorhanden sind, oder man den Dockstart einfach (noch) nicht beherrscht? Kann man sich nicht irgendwie anders aufs Foil helfen lassen?

Eine Wakeboardanlage wäre die Lösung

Diese Frage trieb uns schon eine ganze Weile um. “Eine eigene Wakeboardanlage müsste man haben!”, dachten wir uns. Doch leider wäre das auch ganz schön aufwendig und teuer. Und: “Braucht man überhaupt so viel Power und Geschwindigkeit? Erstens geht ein Foil bereits bei 5-6 kmh los. Und zweitens herrscht doch kaum noch Widerstand sobald man auf dem Foil ist.”

Mit diesen Überlegungen testeten wir das Anziehen zu Fuß. Und siehe da, es funktionierte ohne großen Kraftaufwand und ohne große Geschwindigkeit. Nicht einmal zehn Meter schnelleres Gehen und eine dünne Leine genügten, um uns im Hafenbecken gegenseitig aufs Foil zu ziehen.

Wir waren begeistert!

Die Alternative: Eine Seilzugvorrichtung

Schnell kamen wir auf die Idee eine entsprechende Seilzugvorrichtung zu bauen. Nur wie? Naheliegend erschien es zunächst, einen Ebikemotor inkl. Akku etc. zu verwenden. Leider sind diese Teile dann doch recht teuer und nicht wirklich für die Verwendung als Seilwinde ausgelegt. Nach einiger Recherche erschien uns der Umbau eines Ebike-Sets doch recht aufwendig und finanziell etwas riskant. Mit fünf- bis sechshundert Euro Materialkosten wäre man hier schnell dabei.

Die Idee: Ein Akkuschrauber-Antrieb

Günstiger wäre es vielleicht, einen simplen Akkuschrauber zu verwenden. Doch ob das funktioniert? Reichen Power und Geschwindigkeit eines solch kleinen Geräts aus?

Erste Recherchen hinsichtlich Drehzahl (bis zu 2.000 Umdrehungen pro Minute) und Power (bis zu 45 Newtonmeter) von leistungsfähigeren Akkuschraubern machten uns Hoffnung. Die Kalkulation der entsprechend erreichbaren Geschwindigkeit sah nicht schlecht aus. “Es könnte gerade so gehen.”, dachten wir uns. Also ging es in den Bastelkeller. Eine geeignete Welle, passende Lager sowie eine Box, in der alles untergebracht werden sollte, waren bald gefunden. Und nach ein paar (mehr) Stunden (Tagen) Suchen, Tüfteln, Ausprobieren war der erste Prototyp gebaut. Leider scheiterte er schon beim ersten Einsatz an einer zu instabilen Verbindung zwischen Akkuschrauber und Welle.

Der zweite Prototyp hingegen lebt noch. Ob er tatsächlich funktioniert, könnt ihr in folgendem Video sehen:

Tow-in-Foiling mit unserem Akkuschrauber-Seilzug

Fazit

Fast unglaublich, aber wahr! Unser Akkuschrauber Tow-in-Projekt ist gelungen. Tatsächlich können wir etwas erfahrenere Foiler damit anziehen. Power und Geschwindigkeit des Akkuschraubers reichen aus. Eine super einfache und preisgünstige Lösung, um an windschwachen Tagen Spaß auf dem Wasser haben und Pumpfoilen üben zu können!

Ein schneller Nachbau ist jedoch nur bedingt zu empfehlen und sollte nur bei ausreichend vorhandenem Fachwissen und technischem Verständnis versucht werden. Der Umgang mit einem 18 oder 20 Volt Akku ist in Verbindung mit Wasser nicht ungefährlich!

Nach oben scrollen