Studie Verletzung Risiko Wingfoilen

Gesundheitsrisiko Wingfoilen? – Erkenntnisse aus der weltweit ersten sportmedizinischen Studie

Gerade zu den Anfangszeiten wurde Wingfoilen, im Vergleich zu den bis dato bekannteren Wassersportarten wie Kitesurfen und Windsurfen, häufig als besonders gefährlich angesehen. Ursache war das doch recht scharfkantig wirkende Foil unter dem Board. Nicht zuletzt gab es in diesem Zusammenhang sogar Verbotsbestrebungen auf Seen in Sachsen.

Doch wie steht es wirklich um die Sicherheit beim Wingfoilen?

Eine umfassende Studie, durchgeführt zwischen Januar und Juni 2022, hat sich mit den tatsächlichen Risiken und Sicherheitsaspekten des Wingfoilings auseinandergesetzt. Sie wirft ein neues Licht auf die tatsächlichen Risiken des Wingfoilens und zeigt auf, dass Wingfoilen im Hinblick auf Sicherheit und Verletzungsrisiken den Sportarten Windsurfen und Kitesurfen sehr ähnlich ist. Das ist eine beruhigende Nachricht für alle, die sich von diesem spannenden Sport angezogen fühlen.

Ein paar Zahlen

Die Ergebnisse zeigen, dass die Verletzungsrate beim Wingfoiling mit 5,7 Verletzungen pro 1000 Stunden vergleichbar mit der von Windsurfen und Kitesurfen ist. Dies widerlegt die Annahme, dass Wingfoiling inhärent gefährlicher sei als andere Wassersportarten.

  • Teilnehmerdemografie: Von den 415 vollständig antwortenden Teilnehmern waren 14% (n = 59) weiblich und 86% (n = 356) männlich, mit einem Durchschnittsalter von 43,5 Jahren.
  • Verletzungsrate: 31% (n = 129) der Teilnehmer erlitten mindestens eine Verletzung im vergangenen Jahr, was einer Gesamtzahl von 356 Verletzungen entspricht. Dies führt zu einer Verletzungsrate von 5,7 Verletzungen pro 1000 Stunden Wingfoiling.
  • Verletzungsursachen: Die häufigste Ursache für Verletzungen waren individuelle Fahrfehler aufgrund von Ermüdung, was 77,5% (n = 276) der Fälle ausmachte.

Die häufigsten Verletzungen

Die Studie identifiziert die häufigsten Verletzungen als leichte bis mittelschwere Traumata, die vor allem die unteren Extremitäten betreffen.

Dazu zählen:

  • Prellungen und Zerrungen: Diese entstehen häufig durch den Kontakt mit dem eigenen Sportgerät, insbesondere dem Board und dem Foil.
  • Schnittwunden und Schürfwunden: Auch diese Verletzungen sind meist die Folge von Unfällen mit der Ausrüstung, wobei individuelle Fehler beim Fahren, oft aufgrund von Ermüdung, als Hauptursache identifiziert wurden.
  • Überlastungsschäden: Chronische Beschwerde betreffen in erster Linie die Schulter- und Kniegelenke und resultieren aus der wiederholten Belastung ohne entsprechende akute Traumata.

Sicherheitsausrüstung und Präventionsmaßnahmen

Interessant ist, dass 73% der Befragten angaben, regelmäßig Schutzausrüstung zu tragen. Obwohl die Studie keinen direkten Zusammenhang zwischen der Nutzung von Schutzausrüstung und einer reduzierten Verletzungsrate nachweisen konnte, empfiehlt sie dennoch den Gebrauch von Helmen und Prallschutzwesten als präventive Maßnahme.

Fazit

Die Studienergebnisse legen nahe, dass Wingfoiling, bei angemessener Vorbereitung und mit der richtigen Ausrüstung, ein Sport mit einem beherrschbaren Risiko ist. Die Erkenntnisse betonen die Wichtigkeit, sich über potenzielle Risiken bewusst zu sein und entsprechende Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

Für Wingfoiler bedeutet dies, dass eine verantwortungsvolle Praxis – einschließlich angemessener Ruhepausen, dem Tragen von Schutzausrüstung und einem Fokus auf technische Fertigkeiten – wesentlich dazu beitragen kann, das Verletzungsrisiko zu minimieren.

Mit bewusster Vorbereitung und der richtigen Ausrüstung kannst du dich also sorgenfrei auf die Wellen begeben!

Detailliertere Informationen und weitere Einzelheiten zur Studie findest du hier.

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