Wingfoilen in der Welle in Dänemark

Wingpassion-Team-Trip 2021: Wingfoilen im Nordwesten Dänemarks

Mit einem fetten Grinsen im Gesicht kommen wir am Abend kurz vor Sonnenuntergang vom Wasser. Dänemark hat mal wieder geliefert! Und das gleich am ersten Tag des alljährlichen Wingpassion-Team-Trips nach Cold Hawaii. Wingfoilen at it’s best!

Molen Spot

Dabei startete der Tag gar nicht so verheißungsvoll, denn der erste Blick auf den Spot am Morgen war ernüchternd. Absolut flach und keine Wellen. Wind war aber schon da. Also wurde trotzdem sofort der 5er Wing aufgepumpt und es ging zum entspannten Cruisen aufs Wasser. Am Mittag rollten dann die ersten kleineren Dünungswellen um die Ecke und der Wind hatte zugenommen. Einige unserer Reisegruppe verloren bereits die Geduld und machten sich auf die Suche nach einem besseren Spot.

Wir blieben, in der Hoffnung, dass die Wellen doch noch zunehmen würden. Somit startete die zweite Session mit dem 4er Wing und den ersten kleineren Wellenritten. Unsere Geduld wurde belohnt, denn in den nächsten zwei Stunden nahm der Swell immer weiter zu. Nun ging es zur finalen Pause vor der letzten Runde zurück an den Strand. Ein Däne, der mit uns auf dem Wasser war, meinte, dass er jetzt leider nach Hause müsse, es ab jetzt aber immer besser werden würde und er sollte Recht behalten.

Für die letzte Session des Tages ging es dann mit dem 3er Wing aufs Wasser. Da, wo wir letztes Jahr unsere erste Wellenerfahrung auf der Nordsee erleben durften, wurde uns nun die beste Wave-Session in unserer bisherigen Wingfoiler-Karriere beschert. Unglaublich lange Wellenritte, teilweise von der Molenspitze bis an den Strand, in Kombination mit einem Wing, den man aufgrund seiner Größe gar nicht mehr bemerkt.

Natürlich hatte keiner mehr die Geduld noch lange eine Kamera in die Hand zu nehmen, denn alle waren heiß aufs Wasser zu kommen.

Am nächsten Tag ging es zum Wellenreiten an den „Bunker“, um noch einige Restwellen abzugreifen.

NW Swell

Für die kommenden Tage war ein Swell aus NW mit einer Periode von 15 Sekunden und Ostwindlage für die Küste von Dänemark vorhergesagt.

Die Zwischenzeit verbrachten wir mit Mountainbiken oder SUPen in kleiner Welle.

Als der Swell endlich da war, setzte leider auch der Regen ein. Zum Glück kam mit dem Regen aber auch der Wind wieder. Zwar passte der Winkel von Wind und Welle in der Klitmøller Bucht nicht ganz perfekt zusammen, für einige richtig gute Wellenritte mit Wing und Foil reichte es trotzdem. Mit uns auf dem Wasser waren ein paar foilverrückte Holländer*innen, die wir später auch noch besser kennenlernen konnten. Im Allgemeinen war die Stimmung unter den Wingfoilern sehr gut. Man merkt, wie alle in dieser kleinen Gruppe die absolute Begeisterung für den neuen Sport miteinander teilen.

NO-Wind

Tags drauf hatte der Wind auf NO gedreht und der Windswell überlagerte den NW-Swell, so dass in der Klitmøller Bucht nur noch Chaos herrschte und auch schon ordentlich Shorebreak auf den Strand klatschte.

Also wohin? Wir entschieden uns für „Fakir“, den Spot links neben der langen Mole in Hanstholm. Die Wellen drehten bereits um die Mole in die Bucht und entluden sich als satter Shorebreak auf den Strand. Keine Chance hier heile mit den Wingfoilmaterial aufs und vom Wasser zu kommen. Die foilverrückten Holländer haben es trotzdem versucht und mussten nach kurzer Zeit aufgeben. So musste für diesen Tag auf ein Board ohne Foil zurückgegriffen werden.

Am nächsten Tag kam der Wind immer noch mit 6 Bft. aus NO. Entsprechend ähnlich präsentierten sich die Spots. Also ging es vormittags wieder ohne Foil aufs Wasser. Der Nachmittag sah vielversprechend aus, da der Wind nachlassen sollte. Die Wellen blieben aber unverändert hoch und somit auch der Shorebreak sehr ungemütlich. Der Blick auf die Karte ergab eine mögliche Alternative in der Nähe der Klitmøller Bucht. Als wir auf den Parkplatz fuhren, stellte sich heraus, dass die Holländer*innen die gleiche Idee gehabt hatten.

Ein Blick über die Düne verriet, dass auch hier Wellen auf den Strand brachen, aber nicht ganz so heftig. Kurze Zeit später kämpften wir uns durch den Shorebreak und konnten zusammen mit den jubelnden Holländer*innen die satten Dünungswellen herunterrasen. Dabei musste man aufpassen, dass man rechtzeitig aus den Wellen ausstieg bevor sie über die vorgelagerten Sandbänke brachen. Der ein oder andere wurde zu gierig und dann doch vom Weißwasser abgeräumt und ordentlich durchgespült. Zum Glück ist aber alles heil geblieben. Der Ausstieg war zwar anspruchsvoll, ging aber ohne größere Probleme. Eine der größten Faszinationen beim Wingfoilen für mich ist es immer wieder neue Spots zu entdecken bzw. bekannte Spots neu zu entdecken. Da sich durch unseren neuen Sport die Perspektive auf die Bedingungen komplett verändert.

Die Woche verging wie im Flug und der nächste Team-Trip geht mit Sicherheit wieder nach Dänemark.

Infos

Die Region Thy liegt im Nordwesten Dänemarks und ist vielleicht besser bekannt unter dem Namen Cold Hawaii. Hier reihen sich unzählige Wellenreit-, SUP-, Kite-, Windsurf- und Wingfoil-Spots aneinander. Als Flachwasser-Alternative für Anfänger gibt es im Landesinneren diverse Seen sowie die Ausläufer des Limfjords.
Die Region ist geprägt durch den gleichnamigen Thy Nationalpark mit seinen Wäldern und Dünenlandschaften

Spots
Eine Übersicht über die verschiedenen Spots findet ihr auf den gängigen Portalen fürs Kiten oder Windsurfen. Die meisten haben wir hier für euch zusammengefasst.
Wir werden versuchen in Zukunft noch ein paar eigene Spotbeschreibungen auf unserer Seite hinzuzufügen.

Unterkunft
In der Vergangenheit gab es leider immer wieder Probleme mit freistehenden Bussen und Wohnmobilen, so dass die örtlichen Behörden dies nicht mehr tolerieren. Noch sind alle Spot ohne Höhenbegrenzung zugänglich. Damit dies auch so bleibt, appellieren wir dringend an euch, dieses Übernachtungsverbot auch zu respektieren. Zumal es z.B. mit dem Nystrup Camping in Klitmøller eine kostengünstige Alternative gibt. Hier zahlt man aktuell für eine Nacht auf dem sogenannten Surfcamp, einer großen Wiese, für ein Wohnmobil und eine Person nur 110 DKK (ohne Gewähr), alle Möglichkeiten des Campingplatzes sind für diesen Preis inklusive.
Wer kein Wohnmobil hat, kann sich eines der zahlreichen Ferienhäuser in Dänemark mieten, die vorab online gebucht werden können.

Alternative Freizeitmöglichkeiten
Falls der Wind doch mal ausbleiben sollte, macht es definitiv Sinn, sich noch ein paar alternative Sportgeräte zum Wingfoilen einzupacken. Wie oben bereits beschrieben bietet die Region viele Spots, die sich zum Wellenreiten oder SUPen eignen.
Sogar drei Mountainbike-Trails gibt es in der unmittelbaren Umgebung.

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