Wingfoilen in Hanstholm, Dänemark – Spotguide

Wer zum Wingfoilen nach Nordwest Dänemark fährt, kommt an Hanstholm nicht vorbei. 

Hanstholm als Teil von Cold Hawaii, wie sich die Region im Nordwesten Dänemarks nennt, ist seit Jahrzehnten ein Begriff in der Wassersport-Szene.

Der Ort ist bekannt für seinen großen Fischereihafen und die beeindruckende Natur des angrenzenden Nationalparks Thy. Die Stadt bietet historische Einblicke durch die Bunkeranlage, die Teil des Atlantikwalls im Zweiten Weltkrieg war.

Je nach Windrichtung gibt es in Hanstholm zwei Spots zum Wingfoilen. Westlich der langen Mole liegt der Spot Fakir, östlich davon der Spot Fischfabrik.

Fischfabrik

An der Fischfabrik kommt man in Hanstholm bei Winden aus WSW bis NW zum Wingfoilen aufs Wasser. Die lange Mole bietet entsprechenden Schutz vor den Wellen aus westlichen Richtung, so dass der Shorebreak hier kaum ins Gewicht fällt. 

Der Name kommt nicht von Ungefähr, denn vor noch gar nicht allzu langer Zeit stand hier an Land tatsächlich eine Fischmehlfabrik, die mit ihrem betörenden Geruch, der Gegend ein ganz spezielles Flair verlieh.

Der Start erfolgt mehr oder weniger direkt an der Mole. Die ersten 50 m sollte man sein Material aber mit Foil nach oben schieben, denn unter der Wasseroberfläche verstecken sich noch der ein oder andere Stein oder Betonklotz. Auch wenn man denkt, es ist tief genug, bemerkt man beim Aufsteigen dann doch noch einen Felsen im Wasser. Ein Orientierungspunkt biete die Öffnung in der Mole, ab dort ist es mit den Untiefen eigentlich vorbei.

Je nach Höhe fangen die Wellen an am Ende der Mole rumzudrehen und hochzukommen. Mit Glück kann man sie dann bis zum Strand abreiten. Je westlicher bzw. südlicher der Wind ist, desto sauberer Laufen die Wellen und desto böiger ist es. Dabei fangen die Wellen oft erst an zum Strand hin zu brechen, so dass sie von der Mole bis zum Strand als runde Woge laufen. Perfekt zum Wingfoilen.

Nimmt der Wind zu (ab ca. 7 Windstärken) und damit meist auch die Wellen, fangen diese an schon weiter draußen zu brechen. Der Spot ist dann nur noch sehr erfahrenen Wingfoilern zu empfehlen.

Ein gewisses Fahrkönnen ist Pflicht!

Wer an der Fischfabrik in Hanstholm Wingfoilen will, sollte mindestens die Halse sicher beherrschen. An guten Tagen sind hier mehr als 40 Leute auf dem Wasser und da sollte man sein Material unter Kontrolle haben, um niemanden über den Haufen zu fahren.

Auch warten in Strandnähe oft viele Wellenreiter darauf eine Welle abzureiten. Hier sollte man lieber zu früh als zu spät aus der Welle aussteigen. Ein Foil am Körper ist für keinen der Beteiligten eine gute Sache.

Das Video ist zwar schon etwas älter, zeigt die Bedingungen an der Fischfabrik aber ganz gut.

Fakir

Bei Wind aus NO bis O ist Fakir in Hanstholm einer der wenigen Spots an der Nordsee, die zum Wingfoilen geeignet sind. Auch an diesem Spot hat der Name einen entsprechenden Hintergrund. Denn hier lagen mal Bauabfälle mit Eisenstangen im Wasser, die mittlerweile anscheinend weg gerostet sind.

Man könnte meinen, dass bei Ostwind auf der Nordsee nicht allzu viel Welle unterwegs ist. Durch den Küstenverlauf kommt in Hanstholm je nach Windstärke aber so einiges an, so dass man froh ist, dass die Mole einen gewissen Schutz bietet und die Wellen ein wenig sortiert werden. Zwar funktioniert der Schutz und die Ordnung der Wellen in Fakir nicht ganz so gut wie an der Fischfabrik, aber es reicht trotzdem, um auch hier schöne Wellenritte mit dem Foil zu erleben.

Der Einstieg muss hier nicht unbedingt direkt an der Mole erfolgen, da hier zum einen die Windabdeckung doch recht ordentlich ist und ein gewisser Shorebreak vorhanden ist. Es empfiehlt sich etwas weiter westlich einzusteigen. Vorher sollte man aber genau beobachten, wo der Shorebreak nicht allzu hoch ist und die Strömung nicht zu stark. Im Verlauf zum Hafen macht der Strand einen kleinen Knick, dort scheint der Shorebreak zwar nicht sonderlich hoch zu sein, dafür ist es die Strömung umso stärker.

Auch in Fakir sollte man sein Material mit Foil aus dem Wasser noch ein wenig schieben. Ein Stück vor dem Strand entfernt, erhebt sich unter Wasser nochmal eine Standbank mit Steinen oder Betonstücken, an der man sich wunderbar eine Kante ins Foil hauen kann.

Ab einer gewissen Wellengröße nehmen der Shorebreak und die Strömung immer mehr zu, so dass ein Rauskommen mit Wingfoil Material immer schwieriger wird. Hier sind die Fjorde bei Agger (HIER geht’s zum Sportbericht) oder Vilsund (HIER geht’s zum Sportbericht) ggf. eine Alternative.

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