Wer in die südwestliche Bretagne, Finistère sud, fährt, rechnet vielleicht eher nicht damit entspannte Flachwasser-Spots zum Wingfoilen zu entdecken. Der beachtliche Tidenhub hat teilweise enorme Auswirkung auf die Spotqualität. Die Atlantikwellen tun ihr Übriges dazu. Bei einer Reise Anfang Oktober in die Region konnten wir aber zwei dieser Wingfoil-Perlen entdecken.
Plage du Stêr
Südöstlich von Penmarch liegt der Plage du Stêr. Es ist der erste Sandstrand der nach Süden hin ausgerichteten Küste. West- und Ostwinde kommen hier genau sideshore. SW und SO weht sideon. Hier gibt es in der Regel keine große Wellen. Der Strand profitiert davon, dass er westlich von Riffen eingerahmt ist, die den Atlantik-Swell abhalten. Zu allen Tidenständen kann man hier aufs Wasser. Der einzige Unterschied besteht darin, dass der Weg über den Strand mal länger oder mal kürzer ist. Man muss nur ein paar Meter ins Wasser gehen und es tief genug, um aufs Foil zu steigen. Auf dem Wasser bildet sich eine kleine Windwelle, die aber nicht weiter störend ist. Das Wasser ist teilweise türkisblau. In Kombination mit dem hellen Sandstrand könnte man auch sich auch in der Karibik wähnen.



Geparkt wird direkt hinter der kleinen Düne. Ein Teil des Parkplatzes ist auch für Fahrzeuge zugänglich, die Höher als 1,9 m sind. Das Stehen über Nacht ist aber ausdrücklich untersagt und wird wohl auch geahndet. Es gibt sogar ein Toilette. Aufgebaut werden die Wingfoil-Sachen auf einer kleinen Rasenfläche. Hier kann man in der Nebensaison die Fahrradständer hervorragend als Wing-Halter nutzen.


Gefahren
Eigentlich ist der Spot komplett ungefährlich. Außer bei Niedrigwasser lauern beim Einstieg ein paar Felsen unter der Oberfläche. Diese sind aber problemlos zu erkennen. Überall wo es dunkel und kein Sand ist, sollte man noch ein paar Schritte weiter gehen und dann erst aufs Foil steigen.
Plage de l’Île-Tudy
Ein weiter Spot in der Bretagne, Finistère sud, zum Wingfoilen ist Plage de l’Île-Tudy. Der Sandstrand liegt direkt am gleichnamigen, malerischen Ort Île-Tudy. NO und SW wehen hier sideshore. Auch dieser Spot ist durch seine Geographie vor den Atlantikwellen geschützt. Ebenso spielt der Tidenstand keine Rolle. Nach nur circa 10 m ist das Wasser tief genug, um mit dem Foil zu starten. Etwas weiter draußen baut sich zumindest bei NO eine kleine aber feine Dünungswelle auf, die man sehr gut mit dem Foil abreiten kann.


Entlang der Avenue de la Plage gibt es überall Parkmöglichkeiten, allerdings nur für Fahrzeuge unter 1,9 m. Größer Busse oder Womos können seitlich in den Stichstraßen parken, welche zur Strandstraße führen. Dies ist zumindest in der Nebensaison problemlos möglich. Zwischen Straße und Strand befindet sich eine Wiese, die sich perfekt zum Aufbauen des Wingfoil-Materials eignet. Natürlich ist auch eine Toilette nicht weit entfernt.
Als Alternative bieten sich entlang des langen Sandstrandes in nordöstlicher Richtung die Spots Plage du Teven oder Plage de Kermor an.
Nach der Session lohnt sich ein Gang durch den Ort an der Spitze der Halbinsel.


Gefahren
Links und rechts des Strandes liegen einige Steinriffe, die aber gut zu erkennen sind. Teilweise liegen sie bei Ebbe frei.







